Doch damit nicht genug. Der Anteil der erneuerbaren Energien insgesamt soll nach den Vorstellungen der rechtsliberal-konservativen Regierung in den nächsten Jahren weiter erhöht werden, der Anteil der Windenergie auf über 30 Prozent steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden nicht allein alte Windräder durch neue, effizientere ersetzt. Auch hat man damit begonnen, ganze Windparks ins Meer vor den Küsten des Landes zu bauen.
Beispiel Nysted im Süden des Landes, wo 72 Windräder im Meer 145.000 Einfamilienhäuser mit sauberem Strom versorgen. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Kohlekraftwerk gelangen jährlich eine halbe Million Tonnen CO2 weniger in die Luft, 490 Tonnen Schwefel und 440 Tonnen Stickstoff werden zusätzlich eingespart. Marc-Christoph Wagner:
Der kleine Hafen von Gedser. Etwa eine Stunde braucht das Versorgungsboot von hier bis zu den 72 Windrädern draußen auf dem Meer - zehn Kilometer von der Küste entfernt. Ein enormer Aufwand sei es gewesen, den 24 Quadratkilometer großen Windpark zu etablieren, berichtet dessen Leiter Bjarne Haxgart. Mit dreieinhalb Millionen Euro sei die Aufstellung eines Windrades im Meer rund viermal so teuer wie an Land, auch Wartung und Versorgung seien schwieriger. Doch gebe es zahlreiche Vorteile: Der Wind wehe konstanter, die Mühlen müssten nicht so hoch gebaut werden.
" Egal, wie man die Sache betrachtet, die Windenergie ist ein gutes Geschäft. Wir als Betreiber erhalten einen guten Preis für die Kilowattstunde, Dänemark reduziert seinen CO2-Ausstoß und hat als Land einen umweltpolitischen Gewinn."
Ortswechsel - die Vestas Fabrik in Ringkøbing an der dänischen Westküste. Das Werksgelände kennt Hans Laurids Pedersen wie seine eigene Westentasche. Seit 1968 ist er hier beschäftigt. Den Aufstieg von Vestas von einem Produzenten für Landwirtschaftsmaschinen zum weltweiten Marktführer für Windräder hat er hautnah miterlebt. 1979 ging das erste Modell in Serie - mit einer Leistung von 55 Kilowatt. Die jüngste Generation schafft fast hundert Mal mehr.
" Die Windräder sind seither sehr viel effizienter geworden. Allein die Oberfläche der Flügel ist heute so, dass die Energie, mit der der Wind auf die Flügel trifft, dreimal so groß ist wie bei den ersten Windrädern. "
2005 erzielten die rund 12 000 Vestas-Mitarbeiter einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro - eine Verdreifachung im Vergleich zu 2001. 35 Prozent aller weltweit aufgestellten Windräder kommen aus dem Hause Vestas. Außer in Dänemark unterhält das Unternehmen Produktionsstandorte auf allen für es wichtigen Märkten - Deutschland, England, Schottland, Italien, Spanien, Norwegen und Schweden in Europa, darüber hinaus Indien, Australien und China. Weltweit werden heute rund 60 000 MW mit Windkraft produziert, was dem jährlichen Stromverbrauch Argentiniens entspricht. Eine boomende Branche! Allein im Jahr 2005 kamen über 11 000 MW hinzu, etwa ein Drittel davon aus dem Hause Vestas.
Der Erfolg der dänischen Windindustrie beruht auf technischer Innovation, ist aber auch Resultat einer weitsichtigen Politik. Jahrelang wurde die Aufstellung von Windrädern finanziell gefördert, wurden feste Preise für die Einspeisung in das Stromnetz garantiert. Die energiepolitische Sprecherin der dänischen Grünen, Anne Grete Holmsgaard:
" Der Markt reagiert erst in dem Moment, in dem es sich lohnt, in eine neue Technologie zu investieren. Das heißt, man kann entwickeln, soviel man will, ohne die Förderung des Staates kommt die Technologie nicht auf den Markt. Nur deshalb sind wir heute die weltweit führende Windenergie-Nation - ohne staatliche Unterstützung stünden nicht mehr als eine Handvoll Windräder im Land, wir hätten nicht zig tausend Arbeitsplätze und keinen Export im Gesamtwert von 3,5 Milliarden Euro."
Und das sieht inzwischen auch die rechtsliberal-konservative Regierung Dänemarks so, die nach ihrem Amtsantritt 2001 zunächst viele Förderprogramme für erneuerbare Energien strich. Bei der Parlamentseröffnung im Oktober des vergangenen Jahres brach Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen mit seinem bisherigen Mantra, alle Energieformen müssten im Wettbewerb des Marktes bestehen. Viele Beobachter sprachen gar von einer 180-Grad-Wende in der Energiepolitik des Landes:
" Im Moment sind wir in einer günstigen Situation, da wir große Mengen an Öl und Gas aus der Nordsee fördern, doch eines Tages ist dieses Abenteuer vorbei. Schon heute müssen wir uns auf diese Zeit vorbereiten, denn wir werden uns nicht davon abhängig machen, Öl und Gas aus politisch unstabilen Ländern und Regionen kaufen zu müssen. Energie- ist immer auch Sicherheitspolitik. Die Regierung wird ambitionierte Ziele formulieren, die eine künftige Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien sicherstellen sollen."
Beispiel Nysted im Süden des Landes, wo 72 Windräder im Meer 145.000 Einfamilienhäuser mit sauberem Strom versorgen. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Kohlekraftwerk gelangen jährlich eine halbe Million Tonnen CO2 weniger in die Luft, 490 Tonnen Schwefel und 440 Tonnen Stickstoff werden zusätzlich eingespart. Marc-Christoph Wagner:
Der kleine Hafen von Gedser. Etwa eine Stunde braucht das Versorgungsboot von hier bis zu den 72 Windrädern draußen auf dem Meer - zehn Kilometer von der Küste entfernt. Ein enormer Aufwand sei es gewesen, den 24 Quadratkilometer großen Windpark zu etablieren, berichtet dessen Leiter Bjarne Haxgart. Mit dreieinhalb Millionen Euro sei die Aufstellung eines Windrades im Meer rund viermal so teuer wie an Land, auch Wartung und Versorgung seien schwieriger. Doch gebe es zahlreiche Vorteile: Der Wind wehe konstanter, die Mühlen müssten nicht so hoch gebaut werden.
" Egal, wie man die Sache betrachtet, die Windenergie ist ein gutes Geschäft. Wir als Betreiber erhalten einen guten Preis für die Kilowattstunde, Dänemark reduziert seinen CO2-Ausstoß und hat als Land einen umweltpolitischen Gewinn."
Ortswechsel - die Vestas Fabrik in Ringkøbing an der dänischen Westküste. Das Werksgelände kennt Hans Laurids Pedersen wie seine eigene Westentasche. Seit 1968 ist er hier beschäftigt. Den Aufstieg von Vestas von einem Produzenten für Landwirtschaftsmaschinen zum weltweiten Marktführer für Windräder hat er hautnah miterlebt. 1979 ging das erste Modell in Serie - mit einer Leistung von 55 Kilowatt. Die jüngste Generation schafft fast hundert Mal mehr.
" Die Windräder sind seither sehr viel effizienter geworden. Allein die Oberfläche der Flügel ist heute so, dass die Energie, mit der der Wind auf die Flügel trifft, dreimal so groß ist wie bei den ersten Windrädern. "
2005 erzielten die rund 12 000 Vestas-Mitarbeiter einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro - eine Verdreifachung im Vergleich zu 2001. 35 Prozent aller weltweit aufgestellten Windräder kommen aus dem Hause Vestas. Außer in Dänemark unterhält das Unternehmen Produktionsstandorte auf allen für es wichtigen Märkten - Deutschland, England, Schottland, Italien, Spanien, Norwegen und Schweden in Europa, darüber hinaus Indien, Australien und China. Weltweit werden heute rund 60 000 MW mit Windkraft produziert, was dem jährlichen Stromverbrauch Argentiniens entspricht. Eine boomende Branche! Allein im Jahr 2005 kamen über 11 000 MW hinzu, etwa ein Drittel davon aus dem Hause Vestas.
Der Erfolg der dänischen Windindustrie beruht auf technischer Innovation, ist aber auch Resultat einer weitsichtigen Politik. Jahrelang wurde die Aufstellung von Windrädern finanziell gefördert, wurden feste Preise für die Einspeisung in das Stromnetz garantiert. Die energiepolitische Sprecherin der dänischen Grünen, Anne Grete Holmsgaard:
" Der Markt reagiert erst in dem Moment, in dem es sich lohnt, in eine neue Technologie zu investieren. Das heißt, man kann entwickeln, soviel man will, ohne die Förderung des Staates kommt die Technologie nicht auf den Markt. Nur deshalb sind wir heute die weltweit führende Windenergie-Nation - ohne staatliche Unterstützung stünden nicht mehr als eine Handvoll Windräder im Land, wir hätten nicht zig tausend Arbeitsplätze und keinen Export im Gesamtwert von 3,5 Milliarden Euro."
Und das sieht inzwischen auch die rechtsliberal-konservative Regierung Dänemarks so, die nach ihrem Amtsantritt 2001 zunächst viele Förderprogramme für erneuerbare Energien strich. Bei der Parlamentseröffnung im Oktober des vergangenen Jahres brach Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen mit seinem bisherigen Mantra, alle Energieformen müssten im Wettbewerb des Marktes bestehen. Viele Beobachter sprachen gar von einer 180-Grad-Wende in der Energiepolitik des Landes:
" Im Moment sind wir in einer günstigen Situation, da wir große Mengen an Öl und Gas aus der Nordsee fördern, doch eines Tages ist dieses Abenteuer vorbei. Schon heute müssen wir uns auf diese Zeit vorbereiten, denn wir werden uns nicht davon abhängig machen, Öl und Gas aus politisch unstabilen Ländern und Regionen kaufen zu müssen. Energie- ist immer auch Sicherheitspolitik. Die Regierung wird ambitionierte Ziele formulieren, die eine künftige Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien sicherstellen sollen."