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Die Zukunft sieht düster aus

Die Aussichten der 1,2 Millionen US-amerikanischen Hochschulabgänger dieses Jahres, eine passende Stelle zu finden, sind alles andere als rosig. Wegen der Rezession versuchen viele Unternehmen, den Mitarbeiterstamm zu reduzieren. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote knapp über vier Prozent, jetzt nähert sie sich der Sechs-Prozent-Marke.

    Vorbei sind die Zeiten, da große Firmen Hochschulabsolventen mit Autos, üppigen Anfangsgehältern und zinslosen Darlehen lockten, um die besten und kreativsten Mitarbeiter zu gewinnen. Die Firmen, so berichtet eine Informatikstudentin, nähmen zwar die Bewerbungsschreiben entgegen, aber sie machten einem wenig Hoffnungen auf eine Stelle.

    Die Diplomanden des Jahres 2002 müssen sich nicht nur gegen ihre Mitbewerber durchsetzen sondern müssen sich auch noch gegen eine Konkurrenz behaupten, mit der sie überhaupt nicht gerechnet haben. Ältere Arbeitnehmer, die bereits seit Jahren eine Stelle suchen, sind eher gefragt als Anfänger, berichtet ein Arbeitsvermittler. Nach einer Untersuchung der Tageszeitung USA Today bevorzugen die Firmen Mitarbeiter mit Erfahrung. Die Altersgruppe von 19 bis 30 Jahren hat derzeit die geringsten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Sie machen 44 Prozent aller US-Arbeitslosen aus.

    Als Studierende vor zwei Jahren gefragt wurden, wie sie ihre Zukunft sehen, meinten 75 Prozent, dass sie mit 30 Millionäre wären. Sie bauten auf die Hightech-Industrie, die heute so schwer angeschlagen ist wie keine andere Branche. Als Hochschüler jetzt befragt wurden, meinte eine breite Mehrheit, sie wäre schon zufrieden, wenn sie überhaupt einen Job bekommen würde. Dabei haben viele Angst, ihre Kredite nicht zurückzahlen zu können. Von den 1,2 Millionen Uni-Absolventen dieses Jahres hat mehr als die Hälfte Schulden in Höhe von rund 19.000 Dollar.