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Die zwei auf der Innenbahn

Merkur und Venus sind die beiden einzigen Planeten, die innerhalb der Erdbahn um die Sonne laufen. Morgen und übermorgen zeigen sie sehr schön die Ausmaße des inneren Planetensystems, wenn beide ihren größten Winkelabstand rechts der Sonne erreichen.

Von Dirk Lorenzen |
    Während Venus unübersehbar den Morgenhimmel beherrscht, brauchen Sie schon etwas Glück, um auch Merkur gegen fünf Uhr früh tief im Osten auszumachen.

    Morgen steht Merkur ein gutes Stück links unterhalb der Mondsichel, Donnerstag früh dann etwas links oberhalb von ihr. Auch wenn danach der Mond nicht mehr bei der Suche hilft, so bleibt Merkur dennoch knapp zwei Wochen lang Gast am Himmel vor Tagesanbruch.

    Venus erreicht morgen einen Winkelabstand von 46 Grad zur Sonne. Sie geht gut dreieinhalb Stunden vor ihr auf und ist problemlos zu beobachten.

    Merkur dagegen entfernt sich übermorgen nur 19 Grad von der Sonne. Das ist nicht einmal halb so weit wie die Venus. Es ist jetzt am Morgenhimmel unmittelbar zu sehen, dass Merkur eine viel engere Bahn um die Sonne zieht als seine Schwester Venus.

    Allerdings verkauft sich Merkur übermorgen unter Wert. Seine Bahn ist viel stärker elliptisch als die Venusbahn. Da er in elf Tagen durch seinen sonnennächsten Bahnpunkt läuft, kann er sich am Himmel gar nicht sehr weit von unserem Tagesgestirn entfernen.

    Liefe Merkur gerade durch den sonnenfernsten Bereich seiner Bahn, so betrüge sein Winkelabstand immerhin 27 Grad, was aber immer noch viel weniger ist als bei der Venus.

    Halten Sie an den kommenden Tagen Ausschau nach Merkur und Venus, den inneren Nachbarn unserer Erde.

    Die Elongation von Merkur und Venus

    Die Bahnen der inneren Planeten Merkur und Venus