Ein ganz normaler Nachmittag im Sabonis-Basketball-Zentrum in einem Außenbezirk von Kaunas: Auf drei modernen Plätzen versuchen Kinder und Jugendliche vor den strengen Augen ihrer Trainer, den orangefarbenen Ball im Korb zu versenken, wäh-rend in der größten Halle das Finale der Schülerliga ausgetragen wird. Der 32-jährige Tomas Degutis ist dafür verantwortlich, dass alles so abläuft, wie es sich der Grün-der, Basketball-Star Arvydas Sabonis, wünscht:
"Arvydas Sabonis hat die Schule 1994 eröffnet. Damals gab es nur einen ein-zigen Platz und einen Kraftraum, aber sein Ziel war klar: Er wollte nicht, dass die Kinder unter den gleich schlechten Umständen trainieren müssen, wie er in seiner Jugend: ohne Turnschuhe in einer eiskalten Halle mit alten Bällen. Dafür hat er viel Geld investiert."
Sabonis spielte damals erfolgreich in der spanischen Profi-Liga und wollte seinem Heimatland etwas zurückgeben. Sarunas Marciulionis, der in Amerika unter Vertrag stand, hatte bereits 1993 eine Basketballschule in der litauischen Hauptstadt Vilnius eröffnet. Mit seiner Schwester, einer Pädagogin, entwickelte Marciulonis einen Lehr-plan, der den Jugendlichen auch abseits des Platzes helfen sollte: Es gab Compu-terkurse, Englischunterricht und auch auf gute Manieren wurde geachtet. Am Sabo-nis-Zentrum wurde die Idee anfangs übernommen, doch heute würden diese Fähig-keiten in den Schulen vermittelt, berichtet Degutis. Momentan sind 500 Jungen zwi-schen sechs und 17 Jahren in der Sabonis-Schule eingeschrieben, deren Eltern im Schnitt 35 Euro pro Monat bezahlen. Seine Mannschaft trainiert vier Mal die Woche, sagt der 12-jährige Margiris, der stolz das grüne Trikot der Schule trägt: Nirgends sei die Ausbildung besser und kein Spieler in Europa komme an Arvydas Sabonis heran.
Die Kinder bewundern Sabonis, weil er nach seiner Zeit in der US-Profiliga NBA ins Baltikum zurückkehrte und mit Zalgiris Kaunas eine europäische Spitzenmannschaft aufbaute. Die Älteren verehren ihn, weil ihnen der 2,21 Meter große Sportler wäh-rend der sowjetischen Besatzung viele Momente des Stolzes verschaffte. Dreimal, von 1985 bis 1987, besiegte die Mannschaft von Zalgiris den verhassten Armee-Club ZSKA Moskau und gewann den Meistertitel. Tomas Degutis:
"Ich war damals ein kleiner Junge, und ich weiß genau, dass die Menschen vor Begeisterung Fernseher aus dem Fenster warfen. Zalgiris war damals viel mehr als nur ein Team. Die Spieler waren unsere Armee, die einzigen, die sich erfolgreich der Sowjetunion widersetzen."
Nach dem Zerfall der Sowjetunion blieben Litauens Basketballer erfolgreich: Zwi-schen 1992 und 2000 gewannen sie dreimal Bronze bei Olympischen Spielen; 2003 wurden sie Europameister. Wenige Wochen vor Beginn der Europameisterschaft im eigenen Land wird die Vorfreude nur von den Erwartungen der Fans übertroffen:
"Die EM wird eine riesige Party werden. Und natürlich werden wir gewinnen. Ich kann kaum erwarten, dass es losgeht."
Die drei Millionen Litauer hoffen, dass sich ihr Land als guter Gastgeber präsentiert und mit positiven Nachrichten assoziiert wird. Dass Vilnius 2009 den Titel der Euro-päischen Kulturhauptstadt trug, fiel kaum auf: Die Finanzkrise hatte die Balten-republik schwer getroffen und da die nationale Fluglinie bankrott ging, war Litauen kaum erreichbar. Nun geht es wirtschaftlich wieder aufwärts und es gibt genug Flüge und Hotelbetten für die erwarteten rund 30000 ausländischen Fans.
"Arvydas Sabonis hat die Schule 1994 eröffnet. Damals gab es nur einen ein-zigen Platz und einen Kraftraum, aber sein Ziel war klar: Er wollte nicht, dass die Kinder unter den gleich schlechten Umständen trainieren müssen, wie er in seiner Jugend: ohne Turnschuhe in einer eiskalten Halle mit alten Bällen. Dafür hat er viel Geld investiert."
Sabonis spielte damals erfolgreich in der spanischen Profi-Liga und wollte seinem Heimatland etwas zurückgeben. Sarunas Marciulionis, der in Amerika unter Vertrag stand, hatte bereits 1993 eine Basketballschule in der litauischen Hauptstadt Vilnius eröffnet. Mit seiner Schwester, einer Pädagogin, entwickelte Marciulonis einen Lehr-plan, der den Jugendlichen auch abseits des Platzes helfen sollte: Es gab Compu-terkurse, Englischunterricht und auch auf gute Manieren wurde geachtet. Am Sabo-nis-Zentrum wurde die Idee anfangs übernommen, doch heute würden diese Fähig-keiten in den Schulen vermittelt, berichtet Degutis. Momentan sind 500 Jungen zwi-schen sechs und 17 Jahren in der Sabonis-Schule eingeschrieben, deren Eltern im Schnitt 35 Euro pro Monat bezahlen. Seine Mannschaft trainiert vier Mal die Woche, sagt der 12-jährige Margiris, der stolz das grüne Trikot der Schule trägt: Nirgends sei die Ausbildung besser und kein Spieler in Europa komme an Arvydas Sabonis heran.
Die Kinder bewundern Sabonis, weil er nach seiner Zeit in der US-Profiliga NBA ins Baltikum zurückkehrte und mit Zalgiris Kaunas eine europäische Spitzenmannschaft aufbaute. Die Älteren verehren ihn, weil ihnen der 2,21 Meter große Sportler wäh-rend der sowjetischen Besatzung viele Momente des Stolzes verschaffte. Dreimal, von 1985 bis 1987, besiegte die Mannschaft von Zalgiris den verhassten Armee-Club ZSKA Moskau und gewann den Meistertitel. Tomas Degutis:
"Ich war damals ein kleiner Junge, und ich weiß genau, dass die Menschen vor Begeisterung Fernseher aus dem Fenster warfen. Zalgiris war damals viel mehr als nur ein Team. Die Spieler waren unsere Armee, die einzigen, die sich erfolgreich der Sowjetunion widersetzen."
Nach dem Zerfall der Sowjetunion blieben Litauens Basketballer erfolgreich: Zwi-schen 1992 und 2000 gewannen sie dreimal Bronze bei Olympischen Spielen; 2003 wurden sie Europameister. Wenige Wochen vor Beginn der Europameisterschaft im eigenen Land wird die Vorfreude nur von den Erwartungen der Fans übertroffen:
"Die EM wird eine riesige Party werden. Und natürlich werden wir gewinnen. Ich kann kaum erwarten, dass es losgeht."
Die drei Millionen Litauer hoffen, dass sich ihr Land als guter Gastgeber präsentiert und mit positiven Nachrichten assoziiert wird. Dass Vilnius 2009 den Titel der Euro-päischen Kulturhauptstadt trug, fiel kaum auf: Die Finanzkrise hatte die Balten-republik schwer getroffen und da die nationale Fluglinie bankrott ging, war Litauen kaum erreichbar. Nun geht es wirtschaftlich wieder aufwärts und es gibt genug Flüge und Hotelbetten für die erwarteten rund 30000 ausländischen Fans.