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Bundesrechnungshof
"Digitale Rekonstruktion von Stasi-Akten gescheitert"

Die digitale Rekonstruktion geschredderter Stasi-Schriftstücke ist nach Ansicht des Bundesrechnungshofs gescheitert. 28 Jahre nach Beginn der Arbeiten seien insgesamt nur 3,2 Prozent der Papierfetzen wieder zusammengesetzt worden, heißt es im jüngsten Prüfbericht der Behörde.

    Die blauen und gelben Säcke liegen gestapelt in einem Regal.
    Säcke mit Schnipseln von Stasi-Akten im Keller der Außenstelle Frankfurt/Oder. (picture alliance / dpa-Zentralbild, Patrick Pleul)
    Sie kritisiert, in lediglich 0,1 Prozent der Fälle sei dies virtuell gelungen. Bei diesem Arbeitstempo wären die Unterlagen erst in rund 847 Jahren wiederhergestellt, daher habe der 17 Millionen Euro teure Digital-Versuch keinen Erfolg gehabt.

    Kritik an Ministerinnen und Ministern

    Die Rechnungsprüfer kritisieren in diesem Zusammenhang die Staatsminister und -ministerinnen für Kultur und Medien der vergangenen zehn Jahre, die trotz wiederholter Hinweise untätig geblieben seien. So sei nicht nachvollziehbar, dass an der Zusammenarbeit mit dem federführenden "Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik" festgehalten worden sei.

    Mehr als 15.000 Säcke mit Schnipseln

    Beschäftigte des Ministeriums für Staatssicherheit hatten während der friedlichen Revolution in der DDR massenhaft Akten zerrissen. Rund 15.500 Säcke mit Schnipseln konnten noch in der Hoffnung gesichert werden, sie wieder zusammensetzen zu können.
    Diese Nachricht wurde am 21.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.