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Digitales Logbuch: Billig

Gerüchte kursieren immer und überall. Manchen schaden sie, andere profitieren von ihnen. Zur letzteren Gruppe gehört wohl Apple.

Von Achim Killer |
    Ah, eine herrliche PC-Zeitschrift: "Computer Persönlich" vom 20. Juli 1988. Klasse Fotos! Personal Computer mit offenem Gehäuse. Bildunterschrift: Klassische Innenarchitektur.

    Genau, das ist es: klassisch! Und da: Ein geöffneter Flachbildschirm. 3,5 Zentimeter flach halt. Da passt was rein. Und alles genau dokumentiert: RAM-Zugriffzeit: 85 – 120 Nanosekunden. ROM: 250 Nanosekunden. Prozessor-, Bus-Takt. Hier: ein Bild vom Coprozessor-Steckplatz. Ja, damals hat man seinen Computer gekannt – in und auswendig. Da, ein Compaq 386er. Der war das iPhone unter den PCs. Nee, eher nicht. So iPhone sollte man ja tunlichst nicht aufschrauben. Und was drin ist, weiß man auch nicht so genau. Gut, es ist alles genau dokumentiert, Bildschirmdiagonale, Auflösung, Dicke, Dicke vor allem. Da wird dann drüber geschrieben, vorher, bevor es die Gadgets gibt, unter der Überschrift: Gerücht: Apple will... Hinterher interessiert sich dann niemand mehr dafür.

    Bei YouTube gibt’s eine Playlist zu Apple-Gerüchten. Und Computer-Bild erstellt regelmäßig eine Übersicht über die aktuellen Apple-Gerüchte. Das Gerücht ist bei Apple das, was bei Compaq das Datenblatt war. Oh! 9872 Mark hat so ein Compaq 386er gekostet mit 20 Megabyte Festplatte. Ja, es ist schon billiger geworden. Genau. Das ist das richtige Wort: billiger!