Ein in Eiche-Rustikal verbautes Ensemble von Plattenspieler, Tonbandgerät und Röhrenradio mit betont mumpfig-miefigem Klang. Im Nussbaum-Imitat stand neben dieser Musiktruhe auf seinen Storchenbeinen der Fernseher. Das Bild in Schwarz-Weiß, denn Farbe gab's im Kino und hieß Technicolor.
Um die stets gefährdete Jugend sorgten sich damals schon radikal-moralinsaure Vereine, wie der 'Volkswartbund', der Comics als 'unterwertige Literatur' bekämpfte oder die 'Aktion Saubere Leinwand', die vor und in Kinos mit Stinkbomben-Attentaten 'Schmutz und Schund der Leinwand' attackierte, wie beispielsweise Ingmar Bergmanns Filmklassiker 'Das Schweigen'.
Bei den Urenkeln ehemaliger Volkswartbund- und Stinkbomben-Aktivisten ist heute weder Kino, noch TV angesagt, sondern das Internet. Und dort natürlich am liebsten alles, was Eltern und Großeltern die Schamröte ins Gesicht treiben könnte. Die kennen das, provozierten sie doch ihre Eltern und Großeltern genauso. Und ernteten dieselbe hilflose elterliche Reaktion: 'Schundliteratur' gehört weggenommen, Kinder um Acht ins Bett und nicht vor die Glotze! Basta!
Doch inzwischen lauert das Böse überall und besonders im Internet!
Die Provider, als 'virtuelle Zuhälter' sind schuld an allem, was da an 'Schund und Schmutz' transportiert wird. Sie sollen sperren, filtern und zum Schutz der Jugend vor allem Unmoralischen zwischen Mitternacht und Schulbeginn das Internet ganz abschalten. So fordert es tatsächlich ein Entwurf des Jugendmedien-Staatsvertrags. Hurra, damit wäre die Sendepause wieder da, ein Relikt der guten alten Fernsehzeit:
Die bei hoher Einschlafquote schnarchende Fernsehgemeinde wurde damals gegen Mitternacht mit einem nervigen Piepston ins Bett geschickt und war morgens wieder fit zum Ärmel aufkrempeln, fürs Wirtschaftswunder.
Und da Politiker gerade dringend ein Wirtschaftswunder suchen und in Krisenzeiten gern zu bewährten Mitteln greifen, sehen einige vielleicht die letzte Rettung in der Sendepause des Internets. Gute Nacht!
Um die stets gefährdete Jugend sorgten sich damals schon radikal-moralinsaure Vereine, wie der 'Volkswartbund', der Comics als 'unterwertige Literatur' bekämpfte oder die 'Aktion Saubere Leinwand', die vor und in Kinos mit Stinkbomben-Attentaten 'Schmutz und Schund der Leinwand' attackierte, wie beispielsweise Ingmar Bergmanns Filmklassiker 'Das Schweigen'.
Bei den Urenkeln ehemaliger Volkswartbund- und Stinkbomben-Aktivisten ist heute weder Kino, noch TV angesagt, sondern das Internet. Und dort natürlich am liebsten alles, was Eltern und Großeltern die Schamröte ins Gesicht treiben könnte. Die kennen das, provozierten sie doch ihre Eltern und Großeltern genauso. Und ernteten dieselbe hilflose elterliche Reaktion: 'Schundliteratur' gehört weggenommen, Kinder um Acht ins Bett und nicht vor die Glotze! Basta!
Doch inzwischen lauert das Böse überall und besonders im Internet!
Die Provider, als 'virtuelle Zuhälter' sind schuld an allem, was da an 'Schund und Schmutz' transportiert wird. Sie sollen sperren, filtern und zum Schutz der Jugend vor allem Unmoralischen zwischen Mitternacht und Schulbeginn das Internet ganz abschalten. So fordert es tatsächlich ein Entwurf des Jugendmedien-Staatsvertrags. Hurra, damit wäre die Sendepause wieder da, ein Relikt der guten alten Fernsehzeit:
Die bei hoher Einschlafquote schnarchende Fernsehgemeinde wurde damals gegen Mitternacht mit einem nervigen Piepston ins Bett geschickt und war morgens wieder fit zum Ärmel aufkrempeln, fürs Wirtschaftswunder.
Und da Politiker gerade dringend ein Wirtschaftswunder suchen und in Krisenzeiten gern zu bewährten Mitteln greifen, sehen einige vielleicht die letzte Rettung in der Sendepause des Internets. Gute Nacht!