Nach Ermordung eines Sikh-Aktivisten
Diplomatischer Streit zwischen Kanada und Indien eskaliert

Nach der Ermordung eines Sikh-Aktivisten in der Provinz British Columbia eskaliert der Streit zwischen Kanada und Indien.

    Das Parlamentsgebäude, aufgenommen am 15.06.2015 im kanadischen Ottawa.
    In der kanadischen Hauptstadt Ottawa wurden sechs indische Diplomaten ausgewiesen. (picture alliance/dpa/Jaspersen)
    Beide Seiten wiesen jeweils sechs Diplomaten aus. Nach Angaben der kanadischen Regierung ist darunter auch der indische Botschafter in Ottawa. Die kanadische Polizei sieht es als erwiesen an, dass Indien an einem kriminellen Netzwerk zur Einschüchterung und Belästigung von Sikh-Anhängern in Kanada beteiligt ist. Staatliche Stellen sollen zudem mit der Ermordung des Sikh-Aktivisten Nijjar im Juni des vergangenen Jahres in Kanada in Zusammenhang stehen. Dieser setzte sich für die Schaffung eines unabhängigen Sikh-Territoriums in Indien ein. Die Regierung in Neu-Delhi sieht in ihm einen Terroristen. Eine Beteiligung an dessen Ermordung wies sie zurück und bezeichnete die Anschuldigungen gegen ihre Diplomaten als grundlos und inakzeptabel. Durch einen Rückruf der beschuldigten Diplomaten aus Kanada versuchte Indien ihrer Ausweisung zuvorzukommen.
    In Kanada leben rund 800.000 Anhänger der Sikh. Es ist die größte Gruppe dieser Religionsgemeinschaft außerhalb Indiens.
    Diese Nachricht wurde am 15.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.