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Dirigenten-Biografie
Abbado, der andere Dirigent

Claudio Abbado sei anders als die Dirigenten seiner Zeit gewesen, sagte Journalist und Abbado-Biograf Wolfgang Schreiber im Dlf. Das habe sich in seinem politischen Engagement und auch als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker gezeigt. Abbado sei - auch bei Proben - wortkarg gewesen.

Wolfgang Schreiber im Gespräch mit Raoul Mörchen | 13.05.2019
    Der Dirigent Claudio Abbado
    Claudio Abbado dirigiert bei einer Orchesterprobe 1997 in Köln (dpa / picture alliance / Hermann Wöstmann)
    Der Italiener Claudio Abbado war von 1989 bis 2002 Chefdirigent bei den Berliner Philharmonikern und folgte damit Herbert von Karajan. Claudio Abbados Vorbild sei der deutsche Dirigent Wilhelm Furtwängler gewesen, so der Publizist Wolfgang Schreiber. Den italienischen Dirigenten Arturo Toscanini habe er bei Proben erlebt und sei schockiert gewesen - von "der rüden und brutalen Art des Probens, wie Toscanini mit den Musikern umgegangen ist". Furtwängler sei darin und auch musikalisch ganz anders gewesen, so Schreiber.
    Wolfgang Schreiber: "Claudio Abbado. Der stille Revolutionär"
    C. H. Beck, 320 Seiten, erscheint am 16. Mai 2019.