Am 21. September letzten Jahres erhielt der italienische Staatspräsident Giorgio Napoletano die dramatische Botschaft von Pier Giorgio Welby
"Ich wende mich an sie und an alle Bürger, die Gelegenheit haben meinen Hilferuf zu hören, der nicht der Verzweiflung entspricht sondern all seinen Hoffnung in dieses Land setzt."
Pier Giorgio Welby litt seit vielen Jahren an Muskelschwund und konnte zuletzt nicht mehr sprechen. Sein Computer musste ihm eine Stimme verleihen, mit der er das italienische Staatsoberhaupt darum bat, sterben zu dürfen
"Immer öfter falle ich in einen Dämmerzustand, aus dem ich voller Schrecken erwache, schweißgebadet und noch kraftloser als zuvor. Dann höre ich ein wenig Radio, aber ich kann mich nicht mehr darauf konzentrieren weil ich nur noch einen Gedanken habe, wie ich meinem Leben ein Ende bereiten kann."
Als der Fall Welby an die Öffentlichkeit kam, sorgte er für heftige Diskussionen um Sterbehilfe und Euthanasie, um erniedrigende therapeutische Maßnahmen, um die Stellung der Kirche im Falle Welby. Aus dem Vatikan kam die klare Abweisung: Welby hat kein Recht, das Aussetzen der künstlichen Beatmung zu verlängern und damit seinem Leben ein Ende zu setzen. Die italienische Regierung hielt sich aus der Diskussion heraus, Euthanasie ist im Land des Papstes ein allzu heißes Eisen.
Ganz anders die italienischen Radikalen, eine kleine Partei, die sich seit Jahrzehnten für das Recht auf einen humanen Tod einsetzt. Marco Panella, legendärer Führer der Radikalen trat in den Hungerstreik und rief zu allgemeinen Protesten auf
Drei Monate später erbarmte sich ein Arzt des immer verzweifelter um sein Recht aufs Sterben kämpfenden Welby. Am 20. Dezember nachts um 23.40 Uhr starb Welby, nachdem sein Beatmungsgerät ausgeschaltet worden war. Sein sanfter Tod rief heftige Reaktionen hervor. Die katholische Kirche verweigerte dem gläubigen Katholiken Welby die kirchliche Bestattung. Abgelöst wurde der Fall Welby dann aber ausgerechnet von der Hinrichtung des irakischen Ex-Diktators Saddam Hussein. Wieder meldete sich der Vatikan zu Wort und lehnte die Hinrichtung mit der gleichen Begründung ab wie die Sterbhilfe im Fall Welby: das Leben ist heilig, vom Augenblick seiner Zeugung bis zu seinem natürlich Ende. Marco Panella hat seinen Hungerstreik fortgesetzt, diesmal um gegen die Todesstrafe zu protestieren und Italiens Regierung zum Handel zu zwingen. Regierungschef Prodi reagierte prompt :
"Man darf zwar die nicht unterschätzen, die sich immer gegen die Abschaffung der Todesstrafe wehren. Aber wir dürfen unsere Kräfte auch nicht unterschätzen. Viele Länder haben in den letzten Jahren ihre Meinung geändert. Die Menschheit macht manchmal auch Fortschritte,"
so Romano Prodi nach dem Vorstoß seines Botschafters im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, auf eine weltweite Ächtung der Todesstrafe hinzuarbeiten.
Italien und seine Widersprüche: Schlusslicht bei der Frage der Euthanasie und der Sterbehilfe hat sich das Land – auch dank des päpstlichen Segens - zum Vorreiter im Kampf gegen die Todesstrafe gemacht. Mit Erfolg, die meisten europäischen Länder haben sich bereits angeschlossen.
"Ich wende mich an sie und an alle Bürger, die Gelegenheit haben meinen Hilferuf zu hören, der nicht der Verzweiflung entspricht sondern all seinen Hoffnung in dieses Land setzt."
Pier Giorgio Welby litt seit vielen Jahren an Muskelschwund und konnte zuletzt nicht mehr sprechen. Sein Computer musste ihm eine Stimme verleihen, mit der er das italienische Staatsoberhaupt darum bat, sterben zu dürfen
"Immer öfter falle ich in einen Dämmerzustand, aus dem ich voller Schrecken erwache, schweißgebadet und noch kraftloser als zuvor. Dann höre ich ein wenig Radio, aber ich kann mich nicht mehr darauf konzentrieren weil ich nur noch einen Gedanken habe, wie ich meinem Leben ein Ende bereiten kann."
Als der Fall Welby an die Öffentlichkeit kam, sorgte er für heftige Diskussionen um Sterbehilfe und Euthanasie, um erniedrigende therapeutische Maßnahmen, um die Stellung der Kirche im Falle Welby. Aus dem Vatikan kam die klare Abweisung: Welby hat kein Recht, das Aussetzen der künstlichen Beatmung zu verlängern und damit seinem Leben ein Ende zu setzen. Die italienische Regierung hielt sich aus der Diskussion heraus, Euthanasie ist im Land des Papstes ein allzu heißes Eisen.
Ganz anders die italienischen Radikalen, eine kleine Partei, die sich seit Jahrzehnten für das Recht auf einen humanen Tod einsetzt. Marco Panella, legendärer Führer der Radikalen trat in den Hungerstreik und rief zu allgemeinen Protesten auf
Drei Monate später erbarmte sich ein Arzt des immer verzweifelter um sein Recht aufs Sterben kämpfenden Welby. Am 20. Dezember nachts um 23.40 Uhr starb Welby, nachdem sein Beatmungsgerät ausgeschaltet worden war. Sein sanfter Tod rief heftige Reaktionen hervor. Die katholische Kirche verweigerte dem gläubigen Katholiken Welby die kirchliche Bestattung. Abgelöst wurde der Fall Welby dann aber ausgerechnet von der Hinrichtung des irakischen Ex-Diktators Saddam Hussein. Wieder meldete sich der Vatikan zu Wort und lehnte die Hinrichtung mit der gleichen Begründung ab wie die Sterbhilfe im Fall Welby: das Leben ist heilig, vom Augenblick seiner Zeugung bis zu seinem natürlich Ende. Marco Panella hat seinen Hungerstreik fortgesetzt, diesmal um gegen die Todesstrafe zu protestieren und Italiens Regierung zum Handel zu zwingen. Regierungschef Prodi reagierte prompt :
"Man darf zwar die nicht unterschätzen, die sich immer gegen die Abschaffung der Todesstrafe wehren. Aber wir dürfen unsere Kräfte auch nicht unterschätzen. Viele Länder haben in den letzten Jahren ihre Meinung geändert. Die Menschheit macht manchmal auch Fortschritte,"
so Romano Prodi nach dem Vorstoß seines Botschafters im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, auf eine weltweite Ächtung der Todesstrafe hinzuarbeiten.
Italien und seine Widersprüche: Schlusslicht bei der Frage der Euthanasie und der Sterbehilfe hat sich das Land – auch dank des päpstlichen Segens - zum Vorreiter im Kampf gegen die Todesstrafe gemacht. Mit Erfolg, die meisten europäischen Länder haben sich bereits angeschlossen.