Freitag, 03. Mai 2024

Moschee
Ditib-Dachverband räumt fehlerhafte Erklärung zu Auftritt eines Taliban-Offiziellen in Köln ein

Die türkische Ditib-Gemeinde hat eine Falschinformation im Zusammenhang mit dem Auftritt eines Taliban-Funktionärs in einer Kölner Moschee eingeräumt. Der Ditib-Dachverband, dem die Moschee gehört, teilte mit, es sei fälschlicherweise ein afghanischer Kulturverein als Veranstalter angegeben worden. Man bedauere aufrichtig den erheblichen Schaden, der dem ursprünglich genannten Verein entstanden ist.

21.11.2023
    Außenansicht der DITIB Zentralmoschee in Köln Ehrenfeld. Das DITIB-Logo ist zu sehen.
    Ditib korrigiert Angaben zu Veranstalter von Taliban-Auftritt in Kölner Moschee (Archivbild). (picture alliance / Panama Pictures / Christoph Hardt)
    Zudem distanzierte sich Ditib erneut von der Veranstaltung. Die Räumlichkeiten seien Vertreter eines anderen Vereins mit afghanischem Hintergrund zur Verfügung gestellt worden.

    Bundesinnenministerin Faeser (SPD) fordert Aufklärung - Güler (CDU): inakzeptabel

    Nach dem Auftritt in Köln hatte Bundesinnenministerin Faeser Aufklärung von der Ditib-Gemeinde gefordert. Niemand dürfe radikalen Islamisten in Deutschland eine Bühne bieten, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte das Auswärtige Amt den Auftritt des Taliban-Vertreters verurteilt. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Güler sprach im Deutschlandfunk von einem inakzeptablen Vorgang. Dem müsse jetzt nachgegangen werden.
    Das nordrhein-westfälische Innenministerium erklärte auf Anfrage, bei dem Mann handele es sich um den Leiter der Lebensmittel- und Arzneibehörde in Afghanistan.

    Taliban-Vertreter war zuvor in den Niederlanden

    Unklar war zunächst, wie der Taliban-Funktionär nach Deutschland gelangen konnte. Laut Auswärtigem Amt wurde die Reise weder angekündigt, noch ein Visum erteilt. Wie inzwischen bekannt wurde, hatte der Taliban-Vertreter vergangene Woche an einer Konferenz der Weltgesundheitsorganisation in Den Haag teilgenommen. Der niederländische Gesundheitsminister Kuipers erklärte, der Vorfall werde untersucht.
    Diese Nachricht wurde am 18.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.