Dass Aromen als Schadstoffe in Lebensmittel gelangen, ist erfreulicherweise die seltene Ausnahme. Dennoch warnte kürzlich ein Bundesinstitut vor den zwei natürlichen Inhaltsstoffen Estragol sowie Methyleugenol. Die Substanzen sind vor allem in Fencheltee und verschiedenen Gewürzen, darunter in Basilikum, Piment und Estragon enthalten. Toxikologische Untersuchungen hätten ergeben, so Wissenschaftler des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) in Berlin, dass die Verbindungen krebsauslösend und erbgutverändernd wirken können. Überdies empfahlen die Forscher, fragliche Produkte zurückhaltend zu konsumieren. Durch die Meldung wurden vor allem Eltern verunsichert, da Fencheltee gerne an Babys und Kleinkinder gereicht wird. Anlässlich des derzeit in Frankfurt/Main stattfindenden Jahretreffens Deutscher Lebensmittelchemiker wurde jetzt die Warnung der Bundeseinrichtung vor dem Hintergrund einer neuen Studie aus Großbritannien deutlich relativiert.
"Es ist nicht zulässig, aus der dabei zitierten Arbeit direkt zu schließen, dass dem althergebrachten Fencheltee oder den Gewürzen ein kanzerogenes Potenzial zugeordnet werden könnte - dies wäre überzogen", unterstreicht Professor Armin Mosandl, Direktor des Instituts für Lebensmittelchemie der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Die Konzentration der Substanzen, die in den Tierversuchen beobachtet wurden, so die Kernaussage der neuen englischen Studie, sei wesentlich höher als jene, die normalerweise in den Lebensmitteln vorkämen. Dabei sind Estragol sowie Methyleugenol beileibe keine Ausnahmen: In Nahrungsmitteln sind immer wieder Verbindungen enthalten, die in höherer Konzentration Krebs hervorrufen können. In den geringen Mengen jedoch, die in Lebensmitteln enthalten seien, halten Chemiker die suspekten Stoffe dennoch für unbedenklich.
Solche oder gar noch gefährlichere Substanzen zuverlässig in der Nahrung aufzuspüren, werde zu einem immer größeren Problem, so betonen die Experten. Während die Politik eine Stärkung des Verbraucherschutzes fordere, gehe der Trend dagegen hin zu einem weiteren Stellenabbau in den Prüfinstituten. Überdies liefere sich die chemische Analytik einen Wettlauf mit jenen "schwarzen Schafen" in der Lebensmittelchemie, die mit immer neuen Tricks und Verbindungen vorauseilten. Auch werde zu wenig in die Forschung auf diesem Sektor investiert: "Einrichtungen der Universitäten, des Bundes, aber auch der Wirtschaft untersuchen insgesamt zu wenig, welche schädlichen Stoffe in Lebensmitteln auftreten", resümierte Axel Preuß, Vorsitzender der Lebensmittelchemischen Gesellschaft in Deutschland und selbst Wissenschaftler eines Untersuchungsamtes in Münster. Preuß verweist auf ein weiteres Problem: Es fehlten moderne Analysemethoden, die auch neue Verbindungen wie etwa aktuelle Pflanzenschutzmittel zuverlässig nachweisen könnten.
[Quelle: Volker Mrasek]
"Es ist nicht zulässig, aus der dabei zitierten Arbeit direkt zu schließen, dass dem althergebrachten Fencheltee oder den Gewürzen ein kanzerogenes Potenzial zugeordnet werden könnte - dies wäre überzogen", unterstreicht Professor Armin Mosandl, Direktor des Instituts für Lebensmittelchemie der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Die Konzentration der Substanzen, die in den Tierversuchen beobachtet wurden, so die Kernaussage der neuen englischen Studie, sei wesentlich höher als jene, die normalerweise in den Lebensmitteln vorkämen. Dabei sind Estragol sowie Methyleugenol beileibe keine Ausnahmen: In Nahrungsmitteln sind immer wieder Verbindungen enthalten, die in höherer Konzentration Krebs hervorrufen können. In den geringen Mengen jedoch, die in Lebensmitteln enthalten seien, halten Chemiker die suspekten Stoffe dennoch für unbedenklich.
Solche oder gar noch gefährlichere Substanzen zuverlässig in der Nahrung aufzuspüren, werde zu einem immer größeren Problem, so betonen die Experten. Während die Politik eine Stärkung des Verbraucherschutzes fordere, gehe der Trend dagegen hin zu einem weiteren Stellenabbau in den Prüfinstituten. Überdies liefere sich die chemische Analytik einen Wettlauf mit jenen "schwarzen Schafen" in der Lebensmittelchemie, die mit immer neuen Tricks und Verbindungen vorauseilten. Auch werde zu wenig in die Forschung auf diesem Sektor investiert: "Einrichtungen der Universitäten, des Bundes, aber auch der Wirtschaft untersuchen insgesamt zu wenig, welche schädlichen Stoffe in Lebensmitteln auftreten", resümierte Axel Preuß, Vorsitzender der Lebensmittelchemischen Gesellschaft in Deutschland und selbst Wissenschaftler eines Untersuchungsamtes in Münster. Preuß verweist auf ein weiteres Problem: Es fehlten moderne Analysemethoden, die auch neue Verbindungen wie etwa aktuelle Pflanzenschutzmittel zuverlässig nachweisen könnten.
[Quelle: Volker Mrasek]