Dienstag, 23. April 2024

documenta-echo: Sergio Zevallos
Mensch-Maschine im Kampf gegen Konventionen

Schläuche gefüllt mit Körpersäften, Reagenzgläser angereichert mit Flüssigkeiten: Die documenta-Installation "A War Machine" des peruanischen Künstlers Sergio Zevallos zeigt eine Maschine im Kampf gegen Systeme, Konventionen und sexuelle Normen.

Von Susanne Luerweg | 22.06.2017
    Fünf Kopf-Skupturen hängen an Fäden in einem Glaskasten. Aus ihren Mündern hänngen wiederum auch Fäden herab.
    Auch diese Skulpturen, die an Voodoo-Masken erinnern, sind Teil von Sergio Zevallos documenta-Kunstwerk "A War Machine". (Deutschlandradio / Joanne Moar)
    Sergio Zevallos stammt aus Peru, floh aber 1989 vor den Repressalien der dortigen Regierung nach Deutschland und war lange Zeit Mitglied der "Grupo Chaclacyo", die sexuelle und rassistische Diskriminierung anprangerte. Nachdem sich die Künstlergruppe getrennt hat, arbeitet Zevallos heute als Solokünstler.
    "A War Machine"
    Im Rahmen der documenta 14 hatte Zevallos schon im Herbst 2016 eine Performance mit dem Titel "Educación civica" veranstaltet, die den Kampf zwischen Militär und Zivilbevölkerung thematisiert.
    Portraifoto von Sergio Zevallos.
    Der chilenische Künstler Sergio Zevallos hat für die documenta 14 die Installation "A War Machine" entworfen. (Sergio Zevallos / privat)
    Nun zeigt er mit "A War Machine" eine Maschine, die aus verschiedenen Materialien wie Reagenzgläsern und Schläuchen besteht, die unter anderem mit Körperflüssigkeiten berühmter Personen und bekannter Generäle gefüllt sind. Seine "Kriegsmaschine" verändert sich stetig und wird von Performances umrahmt.
    Sergio Zevallos: "A War Machine (Fluid Mechanics)" (2017), documenta 14, Benaki Museum—Annex Pireos-Strasse, Athen