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Doktorhüte in Erfurt

An der 1994 neu gegründeten Erfurter Universität sind nach mehr als 185 Jahren erstmals wieder Doktortitel verliehen worden. Sieben Kollegiaten haben ihr Promotionsstudium am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien erfolgreich absolviert. 1998 startete das Kolleg mit dem Ziel, Doktoranden eine besondere Betreuung zu garantieren. Es ist Forschungsinstitut und Wissenschaftskolleg. Am Max-Weber-Kolleg sollen die Doktoranden lernen, über den Tellerrand ihrer Fachdisziplin hinauszusehen. Gastdozenten aus verschiedenen Fachbereichen helfen dabei, genauso wie der intensive Austausch mit den anderen Kollegiaten. Wolfgang Schluchter, Leiter des Kollegs: "Bewährt hat sich der Versuch, interdisziplinäre Forschung in der Vordergrund zu stellen und die Internationalität des Kollegs." Thomas Beschorner, Kollegiat mit Doktorwürde meint, dass der Austausch untereinander noch besser sein könnte: "Ein lehrendes Forschen gab es in dem Sinne nicht, nicht wie ich mir das vorgestellt habe." Die ersten sieben Kollegiaten verlassen jetzt mit ihrem Doktorhut das Kolleg, zurück bleiben acht, die noch an ihrer Promotion schreiben. Platz wäre noch für weitere acht Doktoranden, doch es fehlen die Stipendien. Wolfgang Schluchter gibt zu, dass sich das Kolleg zuwenig darum kümmert: "In der ersten Runde hatten wir das Glück, aus verschiedenen unterstützenden Quellen, Stipendien zu bekommen, öffentliche und private. Das ist im Moment noch nicht von Dauer. Es wird immer schwieriger, je mehr Konkurrenz durch die Fakultäten der Universität entsteht."

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    Porträt des Max-Weber-Kollegs an der Universität Erfurt.