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Dokument der Woche
Zur Diskussion - Ost-West-Magazin, 28.12.1989

Ende Dezember 1989. 350.000 Menschen sind in dem Jahr, das das letzte volle Jahr der DDR werden sollte, aus dem Osten nach Westdeutschland gekommen. Das war noch mehr als im bisherigen Rekordjahr 1953, dem Jahr des 17. Juni. Vier ehemalige DDR-Bürger, unterschiedlich lange im Westen, sind ins Kölner DLF-Funkhaus gekommen und berichten.

Diskussionsleitung: Peter Joachim Lapp und Uwe-Eckart Böttger | 29.12.2014
    Jubelnde DDR-Flüchtlinge mit ihren Reisepässen in Österreich. Etwa 600 DDR-Bürger nutzten ein paneuropäisches Picknick an der ungarisch-österreichischen Grenze, bei dem ein Grenztor symbolisch geöffnet wurde, zur Flucht in den Westen.
    Im Jahr 1989 verließen etwa 350.000 Menschen die DDR Richtung Westen. Hier freuen sich Flüchtlinge, die es über Ungarn zur Weiterreise in die Bundesrepublik nach Österreich geschafft haben, (picture alliance/dpa/Votava)
    Sie geben Auskunft darüber, was Flucht und Übersiedlung bedeuten. Sie erzählen vom Alltag in der neuen Heimat. Deutlich wird bei allen, dass der Neustart schwierig ist, dass die Landsleute aus dem Osten sich nicht immer mit offenen Armen empfangen fühlten. Oder wie einer der Diskussionsteilnehmer es ausdrückt: "Milch und Honig, die im Westen fließen, müssen hart verdient werden."
    Nun wirbt die DDR um Rückkehrer und die vier könnten gefahrlos zurückfahren. Wollen sie das? "Ja", so die Antwort. "Immer wieder – aber wohl nur zu Besuch." Wie geht es weiter in der DDR? Zehn Monate vor der Einheit ist die Angst vor Gewalt im Osten groß und die Wiedervereinigung eine Möglichkeit unter anderen. "Gekommen – auch angekommen?" – ein deutsch-deutsches Zeitzeugnis aus dem Archiv des Deutschlandfunks. Die Gesprächsleitung hatten Peter Joachim Lapp und Uwe-Eckart Böttger.
    Zu dem Dokument der Woche haben wir 25 Jahre danach folgendes Gespräch geführt:Bettina Klein - "Wir haben Westradio gehört"