"Die Eier kommen von dem Golden Gate Highlands Nationalpark. Sie stammen aus dem frühen Jura und sind rund 190 Millionen Jahre alt."
Robert Reisz hat mit seinen Kollegen der kanadischen Universität in Toronto eine sensationelle Entdeckung gemacht. In fünf der sieben Dinosauriereier fanden sie Embryonen, von denen die Forscher zwei präparieren konnten. Als erstes stellte sich die Frage, um welche Dinosaurierart es sich handelt, denn Embryonen sind nicht nur selten, sondern sehen meist auch ganz anders als die ausgewachsenen Tiere aus. Reisz:
"Wir waren in der Lage, die Embryonen als einen frühen Vertreter der Prosauropoden mit Namen Massospondylus zu identifizieren. Diese Tiere waren mittelgroße Dinosaurier, ausgewachsen etwa fünf Meter lang, Vorfahren der gigantischen Sauropoden und Pflanzenfresser."
Die Embryonen selbst sind dagegen winzig. Gerade einmal sechs Zentimeter misst so ein Ei von Spitze zu Spitze. Bei einem der präparierten Embryonen befindet sich der Kopf bereits außerhalb des Eis. Sicher sind sich Reisz und seine Kollegen jedoch nicht, ob der Embryo gerade schlüpfen wollte als er starb, oder noch im Ei starb und der Kopf über Sedimentdrücke aus dem Ei gequetscht wurde. Fest steht jedoch, dass die Embryonen ausgereift und zum Schlüpfen bereit waren. Sensationell sind die Funde in zweifacher Hinsicht. Reisz:
"Auf der einen Seite ist dieser Art Weltrekord, weil es die ältesten Dinosaurierembryos sind, die je gefunden wurden. Auf der anderen Seite steht der wissenschaftliche Aspekt. Und der ist viel aufregender, weil wir jetzt zum ersten Mal in der Lage sind zu verstehen, wie die Tiere gewachsen sind und wie sich dabei im Laufe der Entwicklung ihre Körperproportionen verändert haben, das ist sehr faszinierend."
Robert Reisz und seine Kollegen sehen, dass diese Prosauropoden, deren Nachfahren einmal die größten Landlebenden Tieren werden sollten, die es jemals gab, in ihren Proportionen gar nicht ihren Eltern ähnelten, sondern vielmehr den Giganten, die erst einige Millionen Jahre später leben sollten. Erwachsene Tiere von Massospondylus liefen auf zwei Beinen, während sich die Embryonen nach dem Schlüpfen und offensichtlich auch noch einen Teil ihrer Kindheit lang auf allen Vieren fortbewegten. Reisz:
"Die Art und Weise, wie sie ihre Proportionen veränderten, ist einzigartig, denn wenn man überlegt, gibt es außer dem Menschen nur wenige Beispiele in der Natur, bei denen Jungtiere als Vierbeiner beginnen und später zu Zweibeinern werden. Bei diesen Dinosauriern ist dies so. Und nur wir Menschen krabbeln am Anfang auf allen Vieren und lernen später erst, auf zwei Beinen zu gehen. Ich kenne keine andere Tierart, bei der es heute so etwas gibt."
Ein weiterer Aspekt, der diesen Fund so spannend macht, ist die Überlegung, ob es bei diesen Tieren eine Art Brutpflege gegeben hat. Obwohl die Eier nebeneinander lagen, gibt es keine Anzeichen dafür, dass sie in einem Nest gelegen haben. Auch Reptilien legen viele Eier nebeneinander, ohne sich darum zu kümmern. Ein Argument für eine Brutpflege sind die nicht ausgereiften Proportionen, die darauf hindeuten, dass die Jungtiere noch nicht selbstständig waren. Aber Robert Reisz hat für eine mögliche Brutpflege ein noch besseres Argument:
"Die Anzeichen für eine Brutpflege werden eher von der Tatsache gestützt, dass die frisch geschlüpften Tiere im Gegensatz zu den ausgewachsenen Tieren keine Zähne hatten. Wir nehmen daher an, dass sich deshalb die Eltern um sie gekümmert haben müssen. Vermutlich haben sie ihren Nachwuchs mit vor verdautem Essen gefüttert. Wahrscheinlich sind den Tieren dann aber nach dem Schlupf relativ schnell Zähne gewachsen."
Damit ergeben sich für die Paläontologie viele neue Aspekte. Obwohl es von Massospondylus relativ viele und gut beschriebene Knochenfunde gibt, war seine Kindheitsentwicklung bislang nahezu unbekannt. Jetzt ermöglichen diese Eier endlich einen Einblick in das Verhalten der ausgestorbenen Riesen. Durch diesen Fund sind die Forscher nun in der Lage, viele andere Jungtiere, die mit ausgewachsenen Dinosauriern bei anderen Ausgrabungen gefunden wurden, sicher den erwachsenen Tieren der gleichen Art zuzuordnen.
Robert Reisz hat mit seinen Kollegen der kanadischen Universität in Toronto eine sensationelle Entdeckung gemacht. In fünf der sieben Dinosauriereier fanden sie Embryonen, von denen die Forscher zwei präparieren konnten. Als erstes stellte sich die Frage, um welche Dinosaurierart es sich handelt, denn Embryonen sind nicht nur selten, sondern sehen meist auch ganz anders als die ausgewachsenen Tiere aus. Reisz:
"Wir waren in der Lage, die Embryonen als einen frühen Vertreter der Prosauropoden mit Namen Massospondylus zu identifizieren. Diese Tiere waren mittelgroße Dinosaurier, ausgewachsen etwa fünf Meter lang, Vorfahren der gigantischen Sauropoden und Pflanzenfresser."
Die Embryonen selbst sind dagegen winzig. Gerade einmal sechs Zentimeter misst so ein Ei von Spitze zu Spitze. Bei einem der präparierten Embryonen befindet sich der Kopf bereits außerhalb des Eis. Sicher sind sich Reisz und seine Kollegen jedoch nicht, ob der Embryo gerade schlüpfen wollte als er starb, oder noch im Ei starb und der Kopf über Sedimentdrücke aus dem Ei gequetscht wurde. Fest steht jedoch, dass die Embryonen ausgereift und zum Schlüpfen bereit waren. Sensationell sind die Funde in zweifacher Hinsicht. Reisz:
"Auf der einen Seite ist dieser Art Weltrekord, weil es die ältesten Dinosaurierembryos sind, die je gefunden wurden. Auf der anderen Seite steht der wissenschaftliche Aspekt. Und der ist viel aufregender, weil wir jetzt zum ersten Mal in der Lage sind zu verstehen, wie die Tiere gewachsen sind und wie sich dabei im Laufe der Entwicklung ihre Körperproportionen verändert haben, das ist sehr faszinierend."
Robert Reisz und seine Kollegen sehen, dass diese Prosauropoden, deren Nachfahren einmal die größten Landlebenden Tieren werden sollten, die es jemals gab, in ihren Proportionen gar nicht ihren Eltern ähnelten, sondern vielmehr den Giganten, die erst einige Millionen Jahre später leben sollten. Erwachsene Tiere von Massospondylus liefen auf zwei Beinen, während sich die Embryonen nach dem Schlüpfen und offensichtlich auch noch einen Teil ihrer Kindheit lang auf allen Vieren fortbewegten. Reisz:
"Die Art und Weise, wie sie ihre Proportionen veränderten, ist einzigartig, denn wenn man überlegt, gibt es außer dem Menschen nur wenige Beispiele in der Natur, bei denen Jungtiere als Vierbeiner beginnen und später zu Zweibeinern werden. Bei diesen Dinosauriern ist dies so. Und nur wir Menschen krabbeln am Anfang auf allen Vieren und lernen später erst, auf zwei Beinen zu gehen. Ich kenne keine andere Tierart, bei der es heute so etwas gibt."
Ein weiterer Aspekt, der diesen Fund so spannend macht, ist die Überlegung, ob es bei diesen Tieren eine Art Brutpflege gegeben hat. Obwohl die Eier nebeneinander lagen, gibt es keine Anzeichen dafür, dass sie in einem Nest gelegen haben. Auch Reptilien legen viele Eier nebeneinander, ohne sich darum zu kümmern. Ein Argument für eine Brutpflege sind die nicht ausgereiften Proportionen, die darauf hindeuten, dass die Jungtiere noch nicht selbstständig waren. Aber Robert Reisz hat für eine mögliche Brutpflege ein noch besseres Argument:
"Die Anzeichen für eine Brutpflege werden eher von der Tatsache gestützt, dass die frisch geschlüpften Tiere im Gegensatz zu den ausgewachsenen Tieren keine Zähne hatten. Wir nehmen daher an, dass sich deshalb die Eltern um sie gekümmert haben müssen. Vermutlich haben sie ihren Nachwuchs mit vor verdautem Essen gefüttert. Wahrscheinlich sind den Tieren dann aber nach dem Schlupf relativ schnell Zähne gewachsen."
Damit ergeben sich für die Paläontologie viele neue Aspekte. Obwohl es von Massospondylus relativ viele und gut beschriebene Knochenfunde gibt, war seine Kindheitsentwicklung bislang nahezu unbekannt. Jetzt ermöglichen diese Eier endlich einen Einblick in das Verhalten der ausgestorbenen Riesen. Durch diesen Fund sind die Forscher nun in der Lage, viele andere Jungtiere, die mit ausgewachsenen Dinosauriern bei anderen Ausgrabungen gefunden wurden, sicher den erwachsenen Tieren der gleichen Art zuzuordnen.