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Doping
Sperre für die Idole

Jamaikas Anti-Dopingsportgericht hat die Sprinterin Sherone Simpson gesperrt. Sie muss bis Ende dieses Jahres aussetzen. Die Sperre von insgesamt 18 Monaten gilt zum Teil rückwirkend.

Von Martin Polansky | 09.04.2014
    Simpson war bei den nationalen Meisterschaften in Jamaika im Sommer letzten Jahren positiv getestet worden. Zusammen mit vier weiteren Athleten. Die Staffel-Olympiasiegerin von 2004 habe die Einnahme eines Stimulanzmittels zugegeben, so Jamaikas Anti-Doping-Richter jetzt. Allerdings bestreitet Simpson den Vorsatz. Die Stimulanz sei in einem Nahrungsergänzungsmittel gewesen, das sie von einem kanadischen Fitnesstrainer bekommen habe.
    Das behauptet auch Asafa Powell, der bei den nationalen Meisterschaften ebenfalls positiv auf das Stimulanzmittel getestet wurde. Jamaikas Anti-Doping-Richter wollen morgen ihr Urteil in seinem Fall verkünden. Powell war Weltrekordhalter über 100 Meter und galt lange als einer der Vorzeigeathleten von der Karibikinsel.
    Die positiven Testergebnisse hatten Jamaikas Sportfans schwer erschüttert – zumal sie einen Monat vor der Leichtathletik-WM in Moskau bekannt wurden. Manche lokalen Medien spekulierten über eine ausländische Verschwörung, um dem Land zu schaden. Jamaika betrachtet den Erfolg seiner Sprinter als nationale Aufgabe. In den letzten Jahren ist aber der internationale Druck auf die Anti-Doping-Behörde gewachsen, ausreichend zu kontrollieren.