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Dopingbekämpfung mit Lügendetektor

Italiens Fußballclubs möchten immer gerne wissen, was ihre Stars so treiben. Deshalb ließ Inter Mailand einst Stürmer Christian Vieri von einem Detektiv bespitzeln. Der AC Siena setzt jetzt noch einen drauf: Der Erstligist will seine Spieler zur Dopingkontrolle mit einem Lügendetektor testen.

Von Bernhard Krieger |
    Was wie ein Scherz klingt, meint Sienas Club-Präsident Lombardi Stronati ganz ernst. Der vom italienischen Neurologen Giuseppe Sartori entwickelte Lügendetektor soll eine Zuverlässigkeit von 93 Prozent haben. Innerhalb von 15 Minuten muss ein Spieler 60 bis 70 Fragen ausführlich beantworten. Reagiert er schnell – sagt er die Wahrheit - Lügen dauert länger! So die einfache Formel der Neurologen. Dopingsünder könnten so schnell und einfach überführt – beschuldigte Sportler aber auch entlastet werden, meint Psychologe Umberto Zerbini. Wer positiv getestet wurde, könnte mit dem Lügendetektor nämlich beweisen, dass er nicht absichtlich, also nicht wissentlich gedopt hat. Und würde zu einer milderen Strafe führen.