Podiumsveranstaltung in Dortmund
Doppelpass mit Diktatoren? Sport im Einsatz von Politik und Diplomatie

Kann Sport in Zeiten von Krisen und Kriegen gezielt als diplomatisches Werkzeug eingesetzt werden, um Brücken zu bauen? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine prominent besetzte Podiumsdiskussion am Donnerstag (7. Dezember, 18.30 Uhr) im Dortmunder Fußballmuseum, in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk.

    Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (l.) mit FIFA-Präsident Gianni Infantino während des G20-Gipfels auf Bali im November 2022
    Doppelpass mit Diktatoren - FIFA-Präsident Gianni Infantino mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (Balkis Press / ABACAPRESS.COM / picture alliance)
    Der Fußball-Weltverband FIFA, das Internationale Olympische Komitee, die Formel 1 und die PGA Tour im Golf - die großen Verbände und Sportorganisationen zeigen wenig Berührungsängste mit autokratischen Regimen und Diktaturen. Als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wurden Aktive und Funktionäre aus Russland und Belarus zunächst weltweit von Sportwettbewerben ausgeschlossen. Im Kontext anstehender Sport-Großereignisse, vor allem der Olympische Spiele 2024 in Paris, nahm die Diskussion zuletzt in vielen Sportverbänden Fahrt auf, ob und wie lange dieser Ausschluss aufrechterhalten werden kann. Das IOC unter dem Vorsitz von Thomas Bach hat den Weg für eine Rückkehr Russlands und Belarus bereits freigemacht.

    Athletensprecherin Kim Bui und Kanu-Verbandschef Konietzko unter den Gästen

    Der Sport rühmt sich, der internationalen Verständigung zu dienen und Integrationsprozesse zu befördern. Gleichzeitig bieten Großereignisse aber auch Diktaturen eine globale Plattform zur Platzierung ihrer Propaganda. Auf der Podiumsdiskussion, in Zusammenarbeit mit dem Büro für Internationale Beziehungen der Stadt Dortmund und dem Deutschlandfunk soll über die allgemeine Rolle von Diplomatie und globaler staatlicher Zusammenarbeit im Sport diskutiert werden, auch im Hinblick auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland.
    Gäste sind:
    Botschafter Dr. Christoph Heusgen, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz
    Thomas Konietzko, Präsident der Internationalen Kanu Föderation
    Kim Bui, langjährige Weltklasse-Turnerin und Athletensprecherin
    WDR-Journalist Robert Kempe zeigt exklusive Aufnahmen aus seiner TV-Doku "Zerreißprobe für den Sport", für die er unter anderem vor Ort in Russland recherchierte. Moderiert wird die Veranstaltung von Matthias Friebe, Redakteur beim Deutschlandfunk.
    Der Eintritt der Veranstaltung im Dortmunder Fußballmuseum, Beginn 18.30 Uhr, ist kostenfrei, die Organisatoren bitten um vorherige Anmeldung unter einladung@fussballmuseum.de. Die Podiumsdiskussion kann auch im Livestream verfolgt werden.