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Doro aus Germany überwacht die Funk-Zentrale

Ihre Kommilitonen liegen auf Ibiza am Strand oder machen Camping-Urlaub an der Nordsee - Dorothee Krings hat sich statt dessen fürs Mähdrescher Fahren in Kanada entschieden. Sie ist eine von 100 Studierenden, denen die Deutsch-Kanadische Gesellschaft drei Monate auf einen anderem Kontinent ermöglicht hat.

    Die junge Frau hat es ausgerechnet auf eine Farm verschlagen. Auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz ist sie 20 Stunden lang nur an Feldern vorbei gekommen, typisch für Kanada. Die Ernte steht jetzt kurz bevor, 1500 Hektar warten darauf, gemäht zu werden.

    Bisher habe ich mehr klassisch weibliche Tätigkeiten gemacht, den Haushalt, Plätzchen und Kuchen backen. Aber demnächst muss ich wohl auch mit raus aufs Feld.

    Ihr Arbeitsplatz ist ein Familienbetrieb, aber trotzdem riesig für deutsche Verhältnisse: Bis zum am fernsten Punkt auf dem Grundstück sind es vom Hof aus 20 Kilometer. Damit sich alle verständigen können, sind die Mähdrescher, Trucks und anderen Fahrzeuge alle mit Funk ausgestattet, Zentrale ist die Küche. Das heißt, manchmal muss sich auch die Werksstudentin per Walkie-Talkie unterhalten. Nicht so einfach, mit Knarzen, Knistern und auf Englisch, aber wichtig:

    Wer draußen auf dem Feld ein Problem hat, ist erst einmal alleine und muss sehen, wie er Hilfe bekommt.

    Auch wenn sie sich ihren Arbeitsplatz ein bisschen anders vorgestellt hat, Dorothee Krings ist absolut glücklich, dass sie auf der Farm gelandet ist:

    Erstens hat man einem guten Familienanschluss, dadurch redet man Englisch, den ganzen Tag. Und man lernt sachen, die man sonst im Leben wahrscheinlich nie machen würde: Mal auf einem Mähdrescher sitzen oder auf einem Traktor, das hätte ich sonst nicht erlebt.