Es gibt jetzt neuartige Geräte, die den Flüssigdünger in den Boden injizieren können, also spritzen können, so dass der Nährstoff direkt in den Wurzelraum kommt. Da gibt es Sternräder, die über den Boden laufen, und immer wenn eine Düsen am Ende dieses Sternrades in den Boden sticht, wird eine Düse geöffnet und es wird ein Schuss Düngelösung in den Boden abgegeben.
Im Abstand von 17 Zentimetern spritzen die Düsen je einen Schuss Flüssigdünger in den Boden, die Räder selbst haben einen Abstand von 25 Zentimetern. Der Düngebedarf richtet sich nach der jeweiligen Kultur und liegt etwa
zwischen 90 und 220 Kilogramm pro Hektar, das ergibt bis 400, 500 Liter Düngelösung pro Hektar, was 10.000 Quadratmeter sind.
Verglichen mit der konventionellen Oberflächendüngung, reagieren die Pflanzen übrigens völlig anders auf diese Form des Nährstoffangebotes.
An den Injektionsstellen, wo die Düngestoffe konzentriert liegen, bildet sich ein dichter Wurzelfilz und die Pflanzen reagieren mit einem vitaleren, grüneren gesünderen Wachstum, was sich optisch im Feld deutlich von dem konventionell gedüngter Pflanzen abhebt.
Eine erstaunliche Beobachtung schon deshalb, weil das neue Verfahren weit weniger Stickstoff auf, respektive in das Feld bringt als konventionelle Methoden.
Also wir hoffen, wenn das Produktionsverfahren "Injektionsdüngung" mal produktionstechnisch optimiert ist, dass wir durchaus zwischen 15 und 25 Prozent der Düngermenge einsparen können. Das hängt eben damit zusammen, dass wir den Dünger direkt in den Wurzelraum geben, also keine gasförmigen Verluste an der Bodenoberfläche auftreten und außerdem den Dünger in einer Form in den Boden geben, in der er nicht ausgewaschen werden kann.
Nämlich als Ammonium, das - um den Stickstoffgehalt zu erhöhen - mit Harnstoff angereichert wurde. Mehrjährige Untersuchungen in Baden-Württemberg haben gezeigt, dass so gedüngte Felder tatsächlich weit weniger Stickstoff abgeben als konventionell behandelte Äcker. Folge: Sowohl das Grundwasser als auch Oberflächengewässer werden entlastet. Entlastet - sagt Dr. Martin Kücke von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft - werden aber auch die Pflanzen selbst.
Getreide, welches zu stark gedüngt wird, neigt in der Regel dazu vor der Ernte umzuknicken, also in Lager zu gehen; Getreidepflanzen, die nach unserem Injektionsdüngeverfahren gedüngt wurden, zeigen deutlich geringere Lagerneigung und stehen sehr viel länger.
Der Landwirt hat weniger Verluste, senkt also seine Kosten. Hinzu kommt, dass er mit dieser neuen Technik...
...nur einmal über den Acker fahren muss, bei konventioneller Getreidedüngung wird drei bis vier Mal gedüngt und über den Acker gefahren, wir kommen so den Anforderungen des Bodenschutzes sehr stark entgegen und der Landwirt spart so in den Arbeitsspitzen durchaus Zeit.