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Dow Jones weiter auf Rekordjagd

Nach einer Woche im Zeichen der schier endlosen US-Notenbankspekulationen haben überraschende Reformvorstöße in China der Wall Street einen neuen Schub gegeben.

Von Beatrice Uerlings | 16.11.2013
    Die Vereinigten Staaten sind die größte Volkswirtschaft der Welt, aber auch sie hängen stark davon ab, was in China passiert. Und da tut sich eine Menge. Die chinesische Regierung will nicht nur ihre Ein-Kind-Politik lockern und die Umerziehungslager abschaffen. Sie geht auch einen deutlichen Schritt Richtung Marktwirtschaft: Es soll mehr Freihandelszonen geben, ausländische Investitionen werden erleichtert.

    Lukrativer Absatzmarkt
    Damit eröffnen sich für auch die US-Konzerne ganz neue Perspektiven. Der Volkswirt Jim O’Neill verweist darauf, dass China längst vom billigen Produktionsstandort zum lukrativen Absatzmarkt aufgestiegen ist. "Die chinesischen Verbraucher geben mittlerweile mehr aus als die Amerikaner – wer Zugang zu ihnen hat, dem geht es blendend", sagt er.
    Der Dow Jones Index schloss auf einem neuen Allzeithoch. Zum Glockenschlag standen ein Plus von 0,5% und 15.961 Punkte auf der Tafel. Der Nasdaq hatte es etwas schwerer, aber auch hier waren letztlich die Gewinner in der Mehrheit. Das Auswahlbarometer ging 0,3% fester aus dem Handel.

    Ausstieg bei Exxoin
    Die größten Avancen waren bei dem Ölmulti Exxon Mobil, dem Logistikriesen Fedex und dem Hypothekenfinanzierer Fannie Mae zu beobachten. Die drei haben jeweils sehr bekannte US-Großinvestoren als Anteilseigner gewonnen. Warren Buffett ist bei Exxon eingestiegen, George Soros beteiligt sich an Fedex, Bill Ackman an Fannie Mae.
    Schlechte Nachrichten wurden weitestgehend ignoriert. Paradebeispiel: Banken Die Rating-Agentur Moody's hat ihre Bonitätsnoten für Morgan Stanley, JP Morgan Chase, Goldman Sachs und Bank of New York Mellon gesenkt. Die Aktien der Geldhäuser schlossen sich dem allgemeinen Aufwärtstrend trotzdem an.

    Am Rentenmarkt rentieren die zehnjährigen US-Staatsanleihen stabil bei 2,71%.
    Auch die Devisenkurse glichen denen vom Vorabend. Der Euro war in späten New Yorker Geschäft 1,3492 Dollar wert. Das Gold ist etwas teurer geworden. Die US-Schlussnotierung betrug 1.287 Dollar 20 Cent je Feinunze.

    Die Börse in Tokio hat in Folge der positiven Vorgaben der Wall Street weiter zugelegt. Der japanische Leitindex Nikkei blieb über der psychologisch wichtigen Marke von 15.000 Punkten und schloss bei 15.165 Punkten.