
Neben dem Jurypreis bekam die aus Eckernförde stammende Jeß auch den Publikumspreis des Wettbewerbes zugesprochen. "Die Katze Eleonore" ist der Monolog einer Immobilienmaklerin, die eines Tages merkt, dass sie eigentlich eine Katze ist. Sie beginnt nachts zu jagen, trägt ein Fell, schläft auf der Heizung und bricht den Kontakt zu ihren Mitmenschen ab. Das Stück sei "extrem konsequent und provokativ", so die Jury. Es habe den Mut, den Egoismus kenntlich zu machen, der den eingeschlagenen Weg radikaler Selbstbestimmung begleite. Man identifiziere sich mit der Hauptfigur und sei zugleich "auf positive Weise verstört".
Die Mülheimer Theatertage zeichnen seit 1976 Theaterstücke für Kinder und Erwachsene aus. Die Auswahl trifft ein unabhängiges Gremium aus den in der jeweiligen Saison uraufgeführten deutschsprachigen Stücken. Der Preis für den besten Autor oder die beste Autorin gilt als wichtige Auszeichnung für deutschsprachige Gegenwartsdramatik.
Diese Nachricht wurde am 04.06.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.