Landwirtschaft
"Dramatische Lage" im deutschen Weinbau: Zahlreichen Winzern droht offenbar das Aus

Winzer in Deutschland sehen den heimischen Weinbau vor existenziellen Herausforderungen.

    Weinanbau in Deutschland: Das Foto zeigt einen idyllischen Sonnenuntergang zwischen den Weinreben mit dicken hellen Trauben an einem Weinberg.
    Die Lage im deutschen Weinbau spitzt sich offenbar dramatisch zu. (Symbolbild) (picture alliance / Countrypixel / FRP)
    Innerhalb weniger Wochen drohe bis zu 50 Prozent der Winzerfamilien das wirtschaftliche Aus, teilte der Verein Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau mit. Die aktuelle Lage sei "dramatisch", die Preise für Trauben- und Fassweine lägen bei nur 40 bis 60 Cent pro Liter und damit weit unterhalb der Produktionskosten. Bereits im vergangenen Jahr habe es ähnlich niedrige Preise gegeben; ein zweites Jahr in Folge bedeute für viele Betriebe das Ende. Der Verein kritisierte die Weinbauverbände. Sie versuchten, die Existenzbedrohung "unter den Teppich zu kehren".
    Auch die rheinland-pfälzische Agrarministerin Schmitt, FDP, sieht den Weinbau in einer existenziellen Krise. Man erlebe die schwierigste Lage der Nachkriegszeit. Sie sprach von 20 bis 30 Prozent der Betriebe, die aufgeben müssten. Wichtig sei nun, neue Märkte zu erschließen - etwa Japan und Indien, führte Schmitt aus. Das Land werde zusätzlich eine Million Euro geben, um bei Marketing, Vertrieb und Innovationen wie dem Einsatz von Drohnen in Steillagen und Künstlicher Intelligenz im Rebschnitt zu helfen. Zudem verwies sie auf Bürokratieabbau. Im November plant Schmitt mit ihrem hessischen Amtskollegen Jung eine Weinbauministerkonferenz. Den Bund forderte sie zur Unterstützung auf.
    Den Weinbaubetrieben machen stark gestiegene Kosten für Energie und Personal, schrumpfender Absatz, weil weniger Wein getrunken wird, und US-Zölle zu schaffen.
    Diese Nachricht wurde am 25.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.