Da juchzt das Kind im Manne, denn es lassen sich gleich zwei der schönsten Nebensachen - nämlich Fußball und Basteltrieb - in einem Hobby vereinen. Besser noch, wenn man sich dann noch im sportlichen Wettbewerb messen kann. Am besten: Schweiß bricht dabei lediglich aus, wenn die Spieler taumeln, vom Gegner gefoult werden oder gar zum Torschuss ansetzen. Kurzum, die RoboCup German Open 2005, die am vergangenen Wochenende im Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum stattfanden, waren wieder einmal die Reise wert und ein spannender Riesenspaß für alle Teilnehmer. Die Technik macht dabei immer größere Fortschritte und erlaubt inzwischen sogar die Teilnahme zweibeiniger Spieler, von denen manche Enthusiasten erwarten, dass sie wie ihre Schach spielenden Kollegen in einigen Jahrzehnten ihre biologischen Pendants mit Leichtigkeit überflügeln werden. Doch bis dahin dürften die flotteren Computerhunde auf vielen Beinen, Rädern oder Ketten ebenfalls Publikumslieblinge bleiben. Der machtvolle Kick auf das Rund in Richtung Tor ist indes bei allen Teilnehmern die seltene Ausnahme: vielmehr wird die Kugel zaghaft und mehr oder minder wohlüberlegt in Richtung gegnerisches Netz geschoben, mit einem Kopfnicken platziert oder auch mit einem zaghaften Stoß des Spielbeins gedribbelt.
In Sachen Teamgeist reicht die Spanne je nach Liga von der Horde eigensinniger Solisten bis hin zur orchestral geführten Klon-Kompanie. In acht unterschiedlichen Ligen traten 169 Teams aus aller Welt unter so schillernden Namen wie etwa FU-Fighters aus Berlin, Vienna Cubes oder Brainstormers 3D gegeneinander an. Entsprechend vielfältig waren die Bauformen: im Federgewicht der "Small Size League" bestehen die Ball-Künstler gerade einmal aus einem Antrieb, auf dem ein Mikrokontroller thront. Dem Trainer kommt hier die zentrale Rolle zu, indem ein Rechner die Bilder einer einzigen, am Spielfeldrand stehenden Kamera auswertet und entsprechend seine Spieler per Funk dirigiert. Dieser Klasse droht allerdings in Bälde das Aus, denn zukünftig sollen die Roboter auch in Sachen Intelligenz ganz auf eigenen Beinen stehen. Schwergewichtigere Modelle tragen denn auch den persönlichen Laptop oder einen kompakteren PDA huckepack, die ihnen zu Autonomie verhelfen. Hier ist die Kunst, vor allem die Bildverarbeitung so effizient zu programmieren, dass der Ball nicht nur erkannt, sondern auch zu seinem Ziel bugsiert wird.
Die ausgesprochenen Stars waren in diesem Jahr dennoch die erstmals angetretenen Zweibeiner, möglicherweise aufgrund der rudimentären Ähnlichkeit mit ihren Entwicklern und Zuschauern. Das Bein muss dazu nicht neu erfunden werden, stattdessen greifen die Teams gerne auch auf kostengünstige Fertigbausätze der Spielwarenhersteller zurück, um sich ganz auf die Verfeinerung der Programme konzentrieren zu können. Allerdings imponieren diese Maschinen nicht gerade durch Behendigkeit, vielmehr schlurfen sie gemächlich dem Leder hinterher, wobei das Zyklopenauge der Kamera stets auf das Objekt der Begierde linst. Besonders beeindruckte Beobachter das stilistische Element des Seitwärtsganges, das das Freiburger Team seinen Robotern verliehen hatte. Einmal mehr unterstrich die in der Zuschauergunst hoch stehende Veranstaltung, dass Forschung nicht nur Fortschritt, sondern auch Spaß bringen kann - eine ausgezeichnete Werbung für das Studienfach Informatik.
[Quelle: Manfred Kloiber]
In Sachen Teamgeist reicht die Spanne je nach Liga von der Horde eigensinniger Solisten bis hin zur orchestral geführten Klon-Kompanie. In acht unterschiedlichen Ligen traten 169 Teams aus aller Welt unter so schillernden Namen wie etwa FU-Fighters aus Berlin, Vienna Cubes oder Brainstormers 3D gegeneinander an. Entsprechend vielfältig waren die Bauformen: im Federgewicht der "Small Size League" bestehen die Ball-Künstler gerade einmal aus einem Antrieb, auf dem ein Mikrokontroller thront. Dem Trainer kommt hier die zentrale Rolle zu, indem ein Rechner die Bilder einer einzigen, am Spielfeldrand stehenden Kamera auswertet und entsprechend seine Spieler per Funk dirigiert. Dieser Klasse droht allerdings in Bälde das Aus, denn zukünftig sollen die Roboter auch in Sachen Intelligenz ganz auf eigenen Beinen stehen. Schwergewichtigere Modelle tragen denn auch den persönlichen Laptop oder einen kompakteren PDA huckepack, die ihnen zu Autonomie verhelfen. Hier ist die Kunst, vor allem die Bildverarbeitung so effizient zu programmieren, dass der Ball nicht nur erkannt, sondern auch zu seinem Ziel bugsiert wird.
Die ausgesprochenen Stars waren in diesem Jahr dennoch die erstmals angetretenen Zweibeiner, möglicherweise aufgrund der rudimentären Ähnlichkeit mit ihren Entwicklern und Zuschauern. Das Bein muss dazu nicht neu erfunden werden, stattdessen greifen die Teams gerne auch auf kostengünstige Fertigbausätze der Spielwarenhersteller zurück, um sich ganz auf die Verfeinerung der Programme konzentrieren zu können. Allerdings imponieren diese Maschinen nicht gerade durch Behendigkeit, vielmehr schlurfen sie gemächlich dem Leder hinterher, wobei das Zyklopenauge der Kamera stets auf das Objekt der Begierde linst. Besonders beeindruckte Beobachter das stilistische Element des Seitwärtsganges, das das Freiburger Team seinen Robotern verliehen hatte. Einmal mehr unterstrich die in der Zuschauergunst hoch stehende Veranstaltung, dass Forschung nicht nur Fortschritt, sondern auch Spaß bringen kann - eine ausgezeichnete Werbung für das Studienfach Informatik.
[Quelle: Manfred Kloiber]