Archiv


Drei Ost-Kunsthochschulen werden geknebelt

In ihrer Existenz gefährdet, das sehen sich die drei künstlerischen Hochschulen des Landes Berlin durch die Pläne des Senats, bis zu zehn Prozent der jährlichen Ausgaben zu sparen. Dabei würde es sich hauptsächlich um Einsparungen im Personaletat handeln. Nach den Kürzungen in den vergangenen Jahren sieht man aber keine Kapazitäten für weitere Einschränkungen. Doch gerade der Unterricht an den künstlerischen Hochschulen ist extrem personalintensiv. An der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" könnten damit zwei neu zu besetzende Professuren für Kontrabass, Horn, Klarinette, Flöte, Hochschulorchester und Dirigieren nicht besetzt werden. Auch für das Aushängeschild der Ostberliner Schauspielschule, das Improvisationsseminar mit Professoren, würden die Einsparungen das Aus bedeuten.

    Eigentlich sollen die drei Kunsthochschulen dem Berliner Senat bis zum 15. Mai Vorschläge präsentieren, wie sie die Sparvorgaben genau umsetzen wollen. Doch die Hochschul-Leitungen greifen lieber ihren Studenten unter die Arme, als dass sie sich fügen. Der Prorektor der Musikhochschule "Ernst Busch", Michael Vogler, erklärt die Haltung der Hochschule: "Eigene Kürzungsvorschläge wollen wir nicht vorlegen, weil es nicht sein kann, dass wir auf der einen Seite diese Kürzungsvorschläge für unmöglich erklären und auf der anderen Seite uns hinsetzen und Hausaufgaben machen". Das aber auch dem Berliner Senat klar machen, das wollen die Studierenden und Lehrenden mit ihrer heutigen Demonstration vor dem Roten Rathaus.

    Related Links:

    Hochschule für Musik "Hanns Eisler"

    Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch"

    Kunsthochschule Berlin-Weissensee