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Drei Versionen eines Sternbilds

Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Sternbild zu zeichnen. Man kann nach den internationalen Richtlinien gehen, nach denen jedes Sternbild seine Grenzen hat – also einen ganz bestimmten Himmelsbereich einnimmt. Sie können aber auch Sterne nach eigener Wahl verbinden. Oder ein einzelner Stern kann eine bestimmte Figur repräsentieren.

Damond Benningfield |
    Ein Beispiel für alle drei Methoden ist Bootes, der Bärenhüter. Bei Einbruch der Dunkelheit steht er hoch im Südosten. Seinen hellsten Stern Arktur finden Sie leicht. Er ist der zweithellste Stern der nördlichen Hemisphäre .

    Bootes zählt zu den ältesten Sternbildern. Man bestimmte es vor mindestens 3000 Jahren. In der frühesten Form bestand das Sternbild wahrscheinlich nur aus Arktur. Die Namen Bootes und Arktur hat man zeitweise sogar austauschbar verwendet.

    Später fügte man Sterne in der Umgebung von Arktur zum Sternbild hinzu. Diese Sterne sehen Sie heute zwischen Arktur und etwa dem Großen Wagen. Nach dieser Version ähnelt Bootes einer Eistüte, bei der Arktur unten an der Spitze funkelt. In den 20er Jahren teilte man den Nachthimmel schließlich in 88 Sternbilder auf und legte ihre Grenzen fest. In dieser Version sind die Sternbilder dreidimensionale Ausschnitte des Universums. Obwohl man bei der Regelung auch ältere Sternbilder berücksichtigte, gehören jetzt alle Sterne innerhalb ihrer Grenzen zu einem bestimmten Sternbild. Damit hat jeder Stern ein Sternbild. Bootes hat nach dieser Regelung noch Zuwachs bekommen.