Jan-Hendrik Olbertz heißt der Neue an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zwar findet die Wahl offiziell erst in der nächsten Woche statt, aber es gibt keine weiteren Bewerber, Olbertz scheint gesetzt. In den letzten acht Jahren war der Professor für Erziehungswissenschaften parteiloser Kultusminister in Sachsen-Anhalt, nun präsentierte er sich im Senatssaal der Humboldt-Uni Studierenden, Professoren und Mitarbeitern. Als künftiger Uni-Präsident möchte er mehr Macht als der bisherige.
"Wenn ich mir die Handlungsspielräume des Präsidenten ansehe, so wie sie in der Verfassung stehen, dann korrelieren sie nicht mit den Erwartungen an den Präsidenten, Dinge zu verändern."
Die Erwartungen sind hoch, steht doch die nächste Runde im Exzellenzwettbewerb an, bei dem die Humboldt-Uni diesmal gewinnen will. Es war ein herber Schlag für die HU, dass die Freie Universität beim letzten Mal in allen drei Wettbewerbsbereichen Erfolg hatte und sich damit zusätzliche Mittel in Höhe von 108 Millionen Euro sicherte. Dies strebt jetzt auch die Humboldt-Uni an. Jan-Hendrik Olbertz:
"Wir sollten alles daran setzen, es zu schaffen. Und die Humboldt-Universität hat aus ihrer eigenen Idee und ihrer Geschichte heraus richtig gute Karten, etwas sehr Authentisches zum Spannungsverhältnis von Forschung und Lehre zu Papier zu bringen und es vor allem zu verwirklichen. Wir müssen übrigens schnell sein."
Und das ist das Problem. Erst Anfang nächsten Jahres soll Olbertz sein neues Amt antreten - dann ist es zu spät für den Exzellenzwettbewerb. Die FU hat die Nase vorn und ist wild entschlossen, ihre Position zu verteidigen. Nachfolger des nicht unumstrittenen Präsidenten Dieter Lenzen - er wechselte nach Hamburg - soll der Literaturwissenschaftler Peter-Andre Alt werden. Er will die Lehre ins Zentrum des Exzellenzantrags der FU stellen. Studierende interpretieren dies als Erfolg ihres Bildungsstreiks im letzten Jahr. Peter Hartich, studentischer Vertreter im Konzil der Humboldt-Uni:
"Die Proteste im letzten Herbst haben - und das haben wir auch bei den Anhörungen der Kandidaten gemerkt - vor allem dazu geführt, dass sich hier niemand als Präsident bewerben kann, der keine dezidierten Aussagen machen kann zur Studienreform, zu Bachelor und Master, solange er dazu nichts sagt, ist er nicht wählbar, nirgendwo in Deutschland, und das ist natürlich schon ein sehr guter Fortschritt."
Dezidierte Aussagen zur Studienreform hat heute Vormittag auch der neue Präsident der Technischen Uni gemacht. Jörg Steinbach, von Haus aus Chemiker, verspricht jedem Bachelor-Absolventen an seiner Hochschule einen Master-Studienplatz. Außerdem will er die Reform der gestuften Studiengänge zügig angehen.
"Sie können nicht 80 Studiengänge in drei Monaten überarbeiten, das ist nicht zu schaffen. Wir gehen da stufenweise vor, aber die ersten überarbeiteten Studienordnungen werden in diesem Sommersemester beschlossen, insgesamt wird der Prozess bis zum Wintersemester '11/'12 dauern."
Auch die TU will sich am Exzellenzwettbewerb beteiligen. Während FU und Humboldt-Uni eher als Rivalen auftreten, betont der neue Mann an der Spitze der TU, Jörg Steinbach, die gemeinsamen Interessen der drei Berliner Unis. Die TU hätte sich eine gemeinschaftliche Bewerbung im Rahmen der Exzellenzinitiative vorstellen können.
Aber bereits bei den Verhandlungen mit dem Land über ein neues Finanzierungsmodell hat sich gezeigt, dass die Berliner Hochschulen nicht in der Lage waren, sich gemeinsam gegenüber dem SPD-Bildungssenator Jürgen Zöllner zu positionieren. Weil sich Universitäten und Fachhochschulen untereinander nicht auf ein neues Finanzierungsmodell einigen konnten, hat Zöllner nun seines durchgesetzt und lobt die steigenden Ausgaben des Landes für die Wissenschaft. Die Hochschulen selber sprechen dagegen vom Erhalt des Status quo - das zusätzliche Geld vom Land werde durch mehr Studienplätze und Tarifsteigerungen wieder aufgefressen.
"Wenn ich mir die Handlungsspielräume des Präsidenten ansehe, so wie sie in der Verfassung stehen, dann korrelieren sie nicht mit den Erwartungen an den Präsidenten, Dinge zu verändern."
Die Erwartungen sind hoch, steht doch die nächste Runde im Exzellenzwettbewerb an, bei dem die Humboldt-Uni diesmal gewinnen will. Es war ein herber Schlag für die HU, dass die Freie Universität beim letzten Mal in allen drei Wettbewerbsbereichen Erfolg hatte und sich damit zusätzliche Mittel in Höhe von 108 Millionen Euro sicherte. Dies strebt jetzt auch die Humboldt-Uni an. Jan-Hendrik Olbertz:
"Wir sollten alles daran setzen, es zu schaffen. Und die Humboldt-Universität hat aus ihrer eigenen Idee und ihrer Geschichte heraus richtig gute Karten, etwas sehr Authentisches zum Spannungsverhältnis von Forschung und Lehre zu Papier zu bringen und es vor allem zu verwirklichen. Wir müssen übrigens schnell sein."
Und das ist das Problem. Erst Anfang nächsten Jahres soll Olbertz sein neues Amt antreten - dann ist es zu spät für den Exzellenzwettbewerb. Die FU hat die Nase vorn und ist wild entschlossen, ihre Position zu verteidigen. Nachfolger des nicht unumstrittenen Präsidenten Dieter Lenzen - er wechselte nach Hamburg - soll der Literaturwissenschaftler Peter-Andre Alt werden. Er will die Lehre ins Zentrum des Exzellenzantrags der FU stellen. Studierende interpretieren dies als Erfolg ihres Bildungsstreiks im letzten Jahr. Peter Hartich, studentischer Vertreter im Konzil der Humboldt-Uni:
"Die Proteste im letzten Herbst haben - und das haben wir auch bei den Anhörungen der Kandidaten gemerkt - vor allem dazu geführt, dass sich hier niemand als Präsident bewerben kann, der keine dezidierten Aussagen machen kann zur Studienreform, zu Bachelor und Master, solange er dazu nichts sagt, ist er nicht wählbar, nirgendwo in Deutschland, und das ist natürlich schon ein sehr guter Fortschritt."
Dezidierte Aussagen zur Studienreform hat heute Vormittag auch der neue Präsident der Technischen Uni gemacht. Jörg Steinbach, von Haus aus Chemiker, verspricht jedem Bachelor-Absolventen an seiner Hochschule einen Master-Studienplatz. Außerdem will er die Reform der gestuften Studiengänge zügig angehen.
"Sie können nicht 80 Studiengänge in drei Monaten überarbeiten, das ist nicht zu schaffen. Wir gehen da stufenweise vor, aber die ersten überarbeiteten Studienordnungen werden in diesem Sommersemester beschlossen, insgesamt wird der Prozess bis zum Wintersemester '11/'12 dauern."
Auch die TU will sich am Exzellenzwettbewerb beteiligen. Während FU und Humboldt-Uni eher als Rivalen auftreten, betont der neue Mann an der Spitze der TU, Jörg Steinbach, die gemeinsamen Interessen der drei Berliner Unis. Die TU hätte sich eine gemeinschaftliche Bewerbung im Rahmen der Exzellenzinitiative vorstellen können.
Aber bereits bei den Verhandlungen mit dem Land über ein neues Finanzierungsmodell hat sich gezeigt, dass die Berliner Hochschulen nicht in der Lage waren, sich gemeinsam gegenüber dem SPD-Bildungssenator Jürgen Zöllner zu positionieren. Weil sich Universitäten und Fachhochschulen untereinander nicht auf ein neues Finanzierungsmodell einigen konnten, hat Zöllner nun seines durchgesetzt und lobt die steigenden Ausgaben des Landes für die Wissenschaft. Die Hochschulen selber sprechen dagegen vom Erhalt des Status quo - das zusätzliche Geld vom Land werde durch mehr Studienplätze und Tarifsteigerungen wieder aufgefressen.