Dienstag, 23. April 2024

Bildung
Dreitägiger Warnstreik an Berliner Schulen für kleinere Klassengrößen begonnen

An zahlreichen Berliner Schulen fallen für mehrere Tage Unterricht und Prüfungen aus.

06.06.2023
    Schulkinder in Berlin
    Manche Schulen kündigten nach Angaben von Eltern an, an Streiktagen komplett zu schließen. (picture alliance/dpa/Foto: Jens Kalaene)
    Die Gewerkschaft GEW hat Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Schulpsychologen zu einem dreitägigen Warnstreik aufgerufen. Sie will damit ihre schon seit längerem erhobene Forderung nach kleineren Klassen untermauern. Die GEW will das zahlenmäßige Verhältnis von Schülern zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in einem "Tarifvertrag Gesundheitsschutz" verbindlich regeln. Im Juni 2021 stellte sie die Forderung erstmals auf und ruft seither immer wieder zu Warnstreiks auf.
    Auch der neue schwarz-rote Senat sieht keine Möglichkeit zur Umsetzung der GEW-Forderung. Er verweist auf den Lehrermangel, der kleinere Klassen aktuell entgegenstehe, und vor allem darauf, dass Berlin - wie alle anderen Bundesländer außer Hessen - der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehöre. Ohne deren Zustimmung könne Berlin keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen, und die TdL lehne solche Verhandlungen ab. Ein Berliner Alleingang sei nicht möglich, ohne den Rausschmiss aus der TdL zu riskieren. Ähnlich hatte zuvor die rot-grün-rote Landesregierung in Berlin argumentiert.
    In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrer. Viele davon sind Angestellte und dürfen - anders als Beamte - streiken. An den bisherigen Warnstreiks beteiligten sich laut GEW zuletzt jeweils zwischen 2.500 und 4.000 Beschäftigte.
    Manche Schulen kündigten nach Angaben von Eltern an, an Streiktagen komplett zu schließen. In anderen wird durch eine Umorganisation Unterricht sichergestellt. Etliche Schulen bieten eine Notbetreuung der Schüler an.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.