Donnerstag, 28. März 2024

Dresdner OB Berghofer verlässt SED-PDS
"Enttäuschung kommt hinzu und der Versuch, den Weg freizumachen "

22. Januar 1990. Dresdens Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer zu seinem Austritt aus der SED-PDS.

22.01.2015
    Dresdens ehemaliger Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer 1989
    Dresdens ehemaliger Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer 1989 (imago/Teutopress)
    "Eine gründliche Analyse der Lage im Land, in der Stadt, auch in der Partei und die Erkenntnis - das ist meine persönliche Meinung -, dass die SED-PDS in ihrer jetzigen Zusammensetzung nicht in der Lage sein wird, sich radikal zu erneuern, weil die Altlasten, die Erblasten viel zu groß sind. Sie können mir glauben, die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Ich bin vor 25 Jahren Mitglied der SED geworden. Ich hatte Ideale, ich bin nicht in die Partei gegangen, um eine politische Karriere zu beginnen, sondern aus tiefer Überzeugung, dass die Ziele, die diese Partei sich gegeben hat, für alle Menschen die richtigen sind. Enttäuschung kommt hinzu und der Versuch, den Weg freizumachen für die neuen demokratischen Kräfte in der Stadt und im Land. Ich will sagen, ich habe diesen Schritt getan, nicht, um eine neue politische Karriere zu beginnen. Ich werde auch nicht, wie an vielen Stellen mittlerweile spekuliert wird, in eine andere Partei hineingehen."