"Drink doch eine met, stell dich nit esu ahn. Du steihs he de janze Zick eröm. Häs de och kei Jeld, dat es janz ejal, drink doch met un kümmer dich nit dröm."
Das Päffgen im Herzen von Köln: Neben der Tür steht ein Mann mit blauer Schürze und zapft aus einem kleinen Holzfass Bier. Eine anderer spühlt Gläser, ein dritter kassiert gerade. Auf den ersten Blick schaut es hier nicht anders aus als in einem bayerischen Bräustüberl. Doch auf einmal stehen zwei kleine Glaserl Bier neben uns auf dem langen Tisch - ganz ohne Bestellung. Während ich recht deppert schau, lacht der Rudi nur. Für ihn ist das nichts besonderes, schließlich wohnt er ja in Köln und gibt sogar Kölsch-Kurse. Na dann kann er mich ja gleich mal in die Geheimnisse und Eigenarten Kölscher Braushauskultur einweihen.
"Also dat is ja en Wirtschaft und en ne Wirtschaft wird Bier jetrunke. Und da wird auch verzellt, aber da sitzt ma ned für drüsch zu sitze, nee, hier wird Bier jetrunke. Und wenn ma ned ofposst, wenn ma ned sagt ich bin jetzt fertig, dann is et Kölschglas leer und dann hätt ma schwupp uralt des nächste da ston."
"Aber was ist denn wenn ich eigentlich go koans mer drinken mog?"
"Ja, dann musste der Bierdeckel auf et Glas lege und dann weiß der Köbes Bescheid, dass de ke Bier mer kriegst."
"Gibt’s hier dann bloß Kölsch oder gibt’s hier a anders Bier?"
"Hier gibt et nur et reine Kölsch und man kann sich hier a Sprudelwasser bestelle, Wasser. Aber dann je nachdem welche Köbes man dann hat, dann kommt der, ich bestell et Wasser, sag Köbes bring mer a Wasser. Dann säd der für mich 'Och an Handtuch und an Seef dabei?'."
"Es jibt große und kleine Speisen und zu den kleinen Speisen gehört zum Beispiel da Haleve Hahn. Des ist einfach nur ein Roggenbrötschen - die Roggenbrötschen heißen hier in Köln Röggelchen - man hat dann auf dem Teller ein halbes Röggelchen liegen und eine dicke Scheibe mittelalten Gouda. Da ist dann meistens noch ein ein bisschen Öllich dabei - das sind Zwiebeln - und natürlich Mostard. Mostard ist das kölsche Wort für Senf."
"Mit am Brathendl hat der überhaupt nix zum tun?"
"Der hat mit nem Hähnche überhaupt nix zum tun, aber Mädche, wir müssen jetzt unser Bier trinke damit hier noch an das nächste Kölsch dran komme. Es wird uns sonst schal und mir bruchen jetzt bald a frisch Kölsch. Prost!"
"Prost!"
"Der Köbes is der, der et Bier bringt. Und dann jibt es den Zappes, der drussen im Zappes, das ist der Schankraum, steht und us dem Zappes, das ist der Bierhahn, es Bier in die Gläser rin zappt. Und wenn die Bud richtig voll ist, dann kommen die immer mit nem vollen Kranz und stellen die auf die Tische und rechnen die komplett ab. Und machen hier die Striche auf die Bierdeckel. Ich glaub der Süddeutsche, der Bayer, oder die Bayerin sagt eher Bierfiltz."
"Ja, Bierfuitzl."
"Bier- wie?"
"Bierfuitzl."
"Bierfüttl. Dat is ja auch n nettes Wort. Also Bayerisch könnte mir auch gut gefallen als Sprache find ich, ja."
"Wir können ja später moi a bissl üben."
"Über jenau. Da dän ma später, genau, dän ma jejensittig dat üben janz jenau."
"Was sogt ma denn hier für Prost, sogt ma da a Prost oder sogt ma do wos anders?"
"Ja, ma säd Pross. Des 'T' is fort, das verschlicke ma direkt mit dem Kölsch runner. Pross."
"Ja dann, Pross!"
"So, jetzt wolln ma mal hoffen, dat de Köbes ned nur am rumbusiere is, sondern dat der auch sieht, dat mer kein Bier mehr im Glas han."
"Jetzt wartn mir ja scho ganz sche lange auf unser Kölsch, oder?"
"Ja woll ma mal kucken was er säd. Aber ich glöb er hätt es schon , ich glöb er hätt das Bier schon im Kranz. Jetzt woll mas mal wisse."
"Ihr wollt auch noch n Kölsch, oder?"
"Ja, ja. Jetzt han ich hier a Mädschen us Bayern sitze. Und jetzt han ich dem evens verzällt, hier in Kölle bruch ma en ne Kölsche Brauhaus wie dem Päffchen nit lang ob et neue Bier zu warten."
"Brauchste eigentlich jar nit."
"So, jetzt han ich schwer jestrunzt über de Köbes, über de Ralf han ich evens jeholt. Und jetzt hat des hier so lang geduert, jetzt bin ich hier blamiert."
"Des kann ich dir sagen."
"Jetzt sach wodran dat log."
"Ja, am Fass."
"Ja, siehst hammes, alles klar."
"Des dauert dann immer a bisschen länger."
"Wenn dat Faas leer ist, dann muss erst im Keller a neu Fass geholt werden. Das hat in dem Fall jetzt verursacht, dat ma a bisschen länger warte mote wie des normal der Fall ist. Ever im Allgemeine wie gesagt löv et Kölsch hier flück vom Fass in des Jlas und direkt in den Jast hinein."
"Ja dann lass uns doch mal flück anstoßen."
"Lass uns flück anstosse, Pross."
"Prost."
"So, das jet doch jot über de Zung, ne?"
"Ja, schmeckt guad."
"Schmeckt 'guad'? Schmeckt jod, jenau."
"Schmeckt 'jod'."
"Ja jenau. Siehst du bist schon dabei richtig kölsch zu liere."
"Was sind denn so die Grundwörter, die ich in Kölsch können muss?"
"Da muss ich jetzt überlege. Also was a schönes und wichtiges kölsches Wort is, is zum Beispiel 'Ne Jäck verzell, und do, wat hätt die do jesogt, ja und ne, is dat denn wohr, Jäck verzell. Wenn de dat säst ab und zu, dann glövt jeder dass de us Kölle bist."
"Jäck verzell."
"Jäck verzell, jenau."
"Kölsch, des is ja immer so klein. Is des ned irgendwie a bisserl blöd?"
"Dat is a lecker klein Gläsche, da passen 0,2 Liter rinn, und dat Bier is immer frisch. Wenn ich unten im Süden, in Süddeutschland mir so n Litermaas da hinstelle, dann han ich so ne Liter Bier, das sind fünf Kölsch. Und wenn ich de este Zisch jetrunke hab, de Dursch is fort, dann steht das Bier aufm Tisch und wird wärm. Und wird wärm und wird schal und dann schmettet nimma, und dann muss ich mir a neues kaufen. Hier han ich immer die Garantie ich han immer a frisch Bier."
"Ja aber diese ganz kleinen Gläschen, des is ja für an Bayern bloß a Schluck."
"Ja dann muss er eben a paar mal schlucken, er wird er schon merken, was er davon hat. Und wenn es jenug is, muss ma rechtzeitig aufhören."
Das Päffgen im Herzen von Köln: Neben der Tür steht ein Mann mit blauer Schürze und zapft aus einem kleinen Holzfass Bier. Eine anderer spühlt Gläser, ein dritter kassiert gerade. Auf den ersten Blick schaut es hier nicht anders aus als in einem bayerischen Bräustüberl. Doch auf einmal stehen zwei kleine Glaserl Bier neben uns auf dem langen Tisch - ganz ohne Bestellung. Während ich recht deppert schau, lacht der Rudi nur. Für ihn ist das nichts besonderes, schließlich wohnt er ja in Köln und gibt sogar Kölsch-Kurse. Na dann kann er mich ja gleich mal in die Geheimnisse und Eigenarten Kölscher Braushauskultur einweihen.
"Also dat is ja en Wirtschaft und en ne Wirtschaft wird Bier jetrunke. Und da wird auch verzellt, aber da sitzt ma ned für drüsch zu sitze, nee, hier wird Bier jetrunke. Und wenn ma ned ofposst, wenn ma ned sagt ich bin jetzt fertig, dann is et Kölschglas leer und dann hätt ma schwupp uralt des nächste da ston."
"Aber was ist denn wenn ich eigentlich go koans mer drinken mog?"
"Ja, dann musste der Bierdeckel auf et Glas lege und dann weiß der Köbes Bescheid, dass de ke Bier mer kriegst."
"Gibt’s hier dann bloß Kölsch oder gibt’s hier a anders Bier?"
"Hier gibt et nur et reine Kölsch und man kann sich hier a Sprudelwasser bestelle, Wasser. Aber dann je nachdem welche Köbes man dann hat, dann kommt der, ich bestell et Wasser, sag Köbes bring mer a Wasser. Dann säd der für mich 'Och an Handtuch und an Seef dabei?'."
"Es jibt große und kleine Speisen und zu den kleinen Speisen gehört zum Beispiel da Haleve Hahn. Des ist einfach nur ein Roggenbrötschen - die Roggenbrötschen heißen hier in Köln Röggelchen - man hat dann auf dem Teller ein halbes Röggelchen liegen und eine dicke Scheibe mittelalten Gouda. Da ist dann meistens noch ein ein bisschen Öllich dabei - das sind Zwiebeln - und natürlich Mostard. Mostard ist das kölsche Wort für Senf."
"Mit am Brathendl hat der überhaupt nix zum tun?"
"Der hat mit nem Hähnche überhaupt nix zum tun, aber Mädche, wir müssen jetzt unser Bier trinke damit hier noch an das nächste Kölsch dran komme. Es wird uns sonst schal und mir bruchen jetzt bald a frisch Kölsch. Prost!"
"Prost!"
"Der Köbes is der, der et Bier bringt. Und dann jibt es den Zappes, der drussen im Zappes, das ist der Schankraum, steht und us dem Zappes, das ist der Bierhahn, es Bier in die Gläser rin zappt. Und wenn die Bud richtig voll ist, dann kommen die immer mit nem vollen Kranz und stellen die auf die Tische und rechnen die komplett ab. Und machen hier die Striche auf die Bierdeckel. Ich glaub der Süddeutsche, der Bayer, oder die Bayerin sagt eher Bierfiltz."
"Ja, Bierfuitzl."
"Bier- wie?"
"Bierfuitzl."
"Bierfüttl. Dat is ja auch n nettes Wort. Also Bayerisch könnte mir auch gut gefallen als Sprache find ich, ja."
"Wir können ja später moi a bissl üben."
"Über jenau. Da dän ma später, genau, dän ma jejensittig dat üben janz jenau."
"Was sogt ma denn hier für Prost, sogt ma da a Prost oder sogt ma do wos anders?"
"Ja, ma säd Pross. Des 'T' is fort, das verschlicke ma direkt mit dem Kölsch runner. Pross."
"Ja dann, Pross!"
"So, jetzt wolln ma mal hoffen, dat de Köbes ned nur am rumbusiere is, sondern dat der auch sieht, dat mer kein Bier mehr im Glas han."
"Jetzt wartn mir ja scho ganz sche lange auf unser Kölsch, oder?"
"Ja woll ma mal kucken was er säd. Aber ich glöb er hätt es schon , ich glöb er hätt das Bier schon im Kranz. Jetzt woll mas mal wisse."
"Ihr wollt auch noch n Kölsch, oder?"
"Ja, ja. Jetzt han ich hier a Mädschen us Bayern sitze. Und jetzt han ich dem evens verzällt, hier in Kölle bruch ma en ne Kölsche Brauhaus wie dem Päffchen nit lang ob et neue Bier zu warten."
"Brauchste eigentlich jar nit."
"So, jetzt han ich schwer jestrunzt über de Köbes, über de Ralf han ich evens jeholt. Und jetzt hat des hier so lang geduert, jetzt bin ich hier blamiert."
"Des kann ich dir sagen."
"Jetzt sach wodran dat log."
"Ja, am Fass."
"Ja, siehst hammes, alles klar."
"Des dauert dann immer a bisschen länger."
"Wenn dat Faas leer ist, dann muss erst im Keller a neu Fass geholt werden. Das hat in dem Fall jetzt verursacht, dat ma a bisschen länger warte mote wie des normal der Fall ist. Ever im Allgemeine wie gesagt löv et Kölsch hier flück vom Fass in des Jlas und direkt in den Jast hinein."
"Ja dann lass uns doch mal flück anstoßen."
"Lass uns flück anstosse, Pross."
"Prost."
"So, das jet doch jot über de Zung, ne?"
"Ja, schmeckt guad."
"Schmeckt 'guad'? Schmeckt jod, jenau."
"Schmeckt 'jod'."
"Ja jenau. Siehst du bist schon dabei richtig kölsch zu liere."
"Was sind denn so die Grundwörter, die ich in Kölsch können muss?"
"Da muss ich jetzt überlege. Also was a schönes und wichtiges kölsches Wort is, is zum Beispiel 'Ne Jäck verzell, und do, wat hätt die do jesogt, ja und ne, is dat denn wohr, Jäck verzell. Wenn de dat säst ab und zu, dann glövt jeder dass de us Kölle bist."
"Jäck verzell."
"Jäck verzell, jenau."
"Kölsch, des is ja immer so klein. Is des ned irgendwie a bisserl blöd?"
"Dat is a lecker klein Gläsche, da passen 0,2 Liter rinn, und dat Bier is immer frisch. Wenn ich unten im Süden, in Süddeutschland mir so n Litermaas da hinstelle, dann han ich so ne Liter Bier, das sind fünf Kölsch. Und wenn ich de este Zisch jetrunke hab, de Dursch is fort, dann steht das Bier aufm Tisch und wird wärm. Und wird wärm und wird schal und dann schmettet nimma, und dann muss ich mir a neues kaufen. Hier han ich immer die Garantie ich han immer a frisch Bier."
"Ja aber diese ganz kleinen Gläschen, des is ja für an Bayern bloß a Schluck."
"Ja dann muss er eben a paar mal schlucken, er wird er schon merken, was er davon hat. Und wenn es jenug is, muss ma rechtzeitig aufhören."