Migrationspolitik im Kabinett
Dröge kritisiert Aussetzung des Familiennachzugs

In der Migrationspolitik hat Grünen-Fraktionschefin Dröge die von der Regierung geplante Aussetzung des Familiennachzugs kritisiert. Dabei handele es sich um eine absolut unbarmherzige Entscheidung, sagte Dröge im Deutschlandfunk. Der Familiennachzug sei einer der ganz wenigen legalen Zugangswege, die Geflüchtete hätten.

    Katharina Dröge, Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, spricht während des kleinen Parteitags von Bündnis 90/Die Grünen.
    Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge (picture alliance / dpa / Sebastian Gollnow)
    Man wisse, dass die Familie für Integration ein wichtiger Faktor sei. Zudem betreffe die Maßnahme überwiegend Frauen und Kinder, denen durch den Nachzug eine lebensgefährliche Fluchtroute erspart bliebe, betonte Dröge.
    Auch der Verein Pro Asyl sprach von fatalen Auswirkungen auf das Familienleben der betroffenen Menschen. Damit werde Integration erschwert, sagte Geschäftsführer Kopp dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ebenfalls kritisch äußerte sich der Sachverständigenrat für Integration und Migration.
    Das Bundeskabinett hat heute zwei Gesetzentwürfe zur Verschärfung der Migrationspolitik auf den Weg gebracht. Neben der Aussetzung des Familennachzugs für Menschen mit einem sogenannten subsidiären Schutzstatus – häufig Bürgerkriegsflüchtlinge – für zwei Jahre ist die Abschaffung der beschleunigten Einbürgerung vorgesehen. Diese war von der vorherigen Ampel-Regierung bereits nach drei Jahren für besonders gut integrierte Zuwanderer ermöglicht worden.
    Diese Nachricht wurde am 28.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.