" Hier ist es die Marke smart, die uns besondere Sorgen macht, Jürgen Schrempp persönlich hat im Frühjahr zugesagt, der smart bekommt einen Partikelfilter. Wir wissen heute, dass der smart keinen Partikelfilter kriegen soll. Sondern nur ein so genanntes offenes Reinigungssystem. Bis jetzt gibt es weltweit kein einziges Neufahrzeug mit Dieselmotor, das auf eine so rückständige Technik setzt. "
Das gilt aber nicht nur für Daimler Chrysler, sondern auch für Volkswagen und andere: Was die deutschen Autokonzerne in Sachen Partikelfilter vorlegen, sei weit unter Niveau.
" Mittlerweile kriegen selbst chinesische und japanische Exporteure es hin, ihre Mittelklassefahrzeuge mit Partikelfilter auszustatten. Auch VW versucht weiterhin, den Partikelfilter dem Kunden zu verweigern und täuscht den Kunden dadurch, dass man darauf verweist, man könnte entsprechende Filter nachrüsten. Tatsächlich: Die Filter, die angeboten werden, sind keine vollwertigen Systeme, und erfüllen nicht die EU-Norm 5,0 Milligramm und weniger Partikelmasse. "
Die Vorwürfe der Umweltverbände sind ziemlich deutlich: Den Autoherstellern wird kurzfristige Profitgier vorgeworfen, auf Kosten der Gesundheit der Bundesbürger. Besonders schlimm sei, dass die Unternehmen MAN und Daimler Chrysler bei ihren Bussen sogar wieder davon abgekommen sind, sie mit Partikelfiltern auszustatten. Und das führt gerade in den Innenstädten und den Ballungsgebieten zu einer Luftbelastung die, so sagt es Dietmar Oehliger vom Naturschutzbund Deutschland, eigentlich vermeidbar wäre.
" Wenn die Entwicklung so weiter geht und mehr und mehr PKWs mit Partikelfiltern ausgestattet werden, aber Busse jedoch weiter ungefiltert durch unsere Städte fahren, dann dauert es nicht lange, bis irgend ein Boulevardblatt dazu auffordert, Auto statt Bus zu fahren, weil dies ja für die Umwelt und die Gesundheit der Bürger besser sei. Eine solche Situation dürfen wir auf keinen Fall bekommen. Ähnlich schlecht sieht es bei der Bahn aus, die bisher keine einzige Diesellokomotive mit Filtertechnik einsetzt aber insbesondere doch im Rangierverkehr zu erheblicher Partikelbelastung beiträgt. "
Es geht auch darum, weiterzudenken in Sachen Feinstaub. Es sind nicht nur die Diesel-Pkws, die umgerüstet werden können. In der Schweiz beispielsweise, die ja ohnehin in Sachen umweltschonender Verkehrspolitik führend ist, werden neue Dieselloks nur noch mit Rußfilter ausgeliefert. Technisch ist also viel möglich, was politisch bisher in Deutschland nicht umsetzbar war. Es gibt eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO, die besagt, dass bis zum Jahr 2020 in unseren Großstädten 17.000 Menschen weniger sterben, wenn die Feinstaubrichtlinie der EU konsequent umgesetzt wird.