"Rinspeed Senso", die Neuvorstellung des schweizerischen Entwicklers Frank Rinderknecht, wirkt wie ein Gefährt aus einem Science Fiction Streifen: Hypermoderne Linienführung, extravagantes Drei-Sitz-Design und verdeckte Radkästen. Doch bei dem Konzeptwagen geht es weniger um die äußeren Werte als um die zahlreichen Fühler. Sie alle haben vor allem eines im Sinn: das Befinden des Chauffeurs. "Die Sensorik misst Pulsschlag, aber auch Stand von Bremse und Gas sowie verschiedene Bordfunktionen. Daneben kontrolliert Senso auch die Augen und erkennt, ob der Fahrer wach ist oder möglicherweise auch nicht, und stellt den Hautwiderstand fest", erklärt Andreas Fischer vom Labor für künstliche Intelligenz der Universität Zürich. Geschickt verbargen die Konstrukteure alle Messfühler und sogar eine Kamera in Sicherheitsgurt, Bedienelemente und Armaturen. Alle Informationen über den Fahrer landen im Bordrechner, der die Parameter analysiert, um daraus einen Eindruck über den Zustand des Fahrzeugführers zu gewinnen. Schneller noch als dieser erkennt das System etwa, ob der Pilot unter Stress steht, dabei aggressiv das Gaspedal malträtiert und häufig die Spur wechselt. In Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck erstellten die Schweizer Forscher entsprechende Kennlinien: "Ist ein Fahrer aggressiv, gibt er mehr Gas. Dabei verringert sich beispielsweise der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Gleichzeitig liegt eine erhöhte Herzfrequenz vor und auch der Hautwiderstand verändert sich."
Ist die Diagnose "Stress am Steuer" gestellt, erkennt Senso eine erhöhte Eigengefährdung des Fahrers - und zieht Konsequenzen. Dabei wird aber nicht einfach die Benzineinspritzung gedrosselt, vielmehr besänftigt das Auto seinen Piloten auf subtile Weise, schildert Fischer: "Um den Fahrer in einer solchen Situation zu beruhigen, erzeugt die Bordintelligenz beruhigende Farben im Interieur und sich langsam bewegende Muster auf den Bordbildschirmen. Daneben ertönten aus dem Soundsystem beruhigende Klänge. Selbst ein bestimmter Duft mit dämpfender Wirkung kann von Senso freigesetzt werden." Doch es geht auch anders herum: die eingebaute Kamera erkennt auch, wenn der Fahrer zu phlegmatisch zu Werke geht und ihm möglicherweise schon die Augen zufallen, schildert der Schöpfer von Senso, Frank Rinderknecht von Rinspeed. "Dann wechselt die Farbe des Interieurs auf ein aktivierendes Orange und es wird stimulierende Musik gespielt. Daneben regen ein Citrus-Grapefruit-Duft sowie aktivere Muster auf den Monitoren den Piloten an." Dass die Maßnahmen wirklich fruchten, belegen eigens angestellte wahrnehmungspsychologische Untersuchungen: unter dem beruhigenden Einfluss Sensos änderten die Fahrer ihren Fahrstil und schufen so mehr Sicherheit für sich und ihre Umwelt auf den Straßen. Genau das - nämlich eine höhere Sicherheit im Verkehr - schwebte den innovativen Autobauern aus den Alpen auch vor.
Dennoch steht Senso ganz am Anfang eines neuen Trends. Jetzt gelte es, so unterstreichen die Entwickler, Muster in den Parametern noch feiner zu erkennen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Und schließlich müssen die Maßnahmen, die das Fahrzeug dann ergreift, noch feiner abgestuft werden. Dazu Andreas Fischer: "In der Wahrnehmungspsychologie sind beispielsweise Farben sehr gut untersucht und wir wissen etwa, dass blau beruhigend wirkt. Aber viele kleinere Aspekte wie Muster-Bewegung sind einfach noch nicht untersucht worden. Und wir stehen noch ganz am Anfang bei der Erforschung von Kombinationen von Farbe, Bewegung und anderen Parametern in Mustern." So ist Senso trotz aller wirksamen Manipulationen am Chauffeur immer noch nur eine Studie - und seine Weg weisenden Eigenschaften noch weit weg vom Einzug in Serienmodellen. Und nicht zuletzt muss einwandfrei gezeigt werden, dass alle Einflüsse auf den Fahrer ihn nicht mehr ablenken als dass sie ihn beruhigen. Um diesen Effekt zu minimieren, ordneten die schweizerischen Autobauer die Monitore von Senso bereits so an, dass sie nicht in der direkten Sichtlinie des Fahrers liegen. "Unser Ziel ist eigentlich eine eher unterbewusste Wahrnehmung", unterstreicht Fischer.
[Quelle: Thomas Wagner]
Ist die Diagnose "Stress am Steuer" gestellt, erkennt Senso eine erhöhte Eigengefährdung des Fahrers - und zieht Konsequenzen. Dabei wird aber nicht einfach die Benzineinspritzung gedrosselt, vielmehr besänftigt das Auto seinen Piloten auf subtile Weise, schildert Fischer: "Um den Fahrer in einer solchen Situation zu beruhigen, erzeugt die Bordintelligenz beruhigende Farben im Interieur und sich langsam bewegende Muster auf den Bordbildschirmen. Daneben ertönten aus dem Soundsystem beruhigende Klänge. Selbst ein bestimmter Duft mit dämpfender Wirkung kann von Senso freigesetzt werden." Doch es geht auch anders herum: die eingebaute Kamera erkennt auch, wenn der Fahrer zu phlegmatisch zu Werke geht und ihm möglicherweise schon die Augen zufallen, schildert der Schöpfer von Senso, Frank Rinderknecht von Rinspeed. "Dann wechselt die Farbe des Interieurs auf ein aktivierendes Orange und es wird stimulierende Musik gespielt. Daneben regen ein Citrus-Grapefruit-Duft sowie aktivere Muster auf den Monitoren den Piloten an." Dass die Maßnahmen wirklich fruchten, belegen eigens angestellte wahrnehmungspsychologische Untersuchungen: unter dem beruhigenden Einfluss Sensos änderten die Fahrer ihren Fahrstil und schufen so mehr Sicherheit für sich und ihre Umwelt auf den Straßen. Genau das - nämlich eine höhere Sicherheit im Verkehr - schwebte den innovativen Autobauern aus den Alpen auch vor.
Dennoch steht Senso ganz am Anfang eines neuen Trends. Jetzt gelte es, so unterstreichen die Entwickler, Muster in den Parametern noch feiner zu erkennen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Und schließlich müssen die Maßnahmen, die das Fahrzeug dann ergreift, noch feiner abgestuft werden. Dazu Andreas Fischer: "In der Wahrnehmungspsychologie sind beispielsweise Farben sehr gut untersucht und wir wissen etwa, dass blau beruhigend wirkt. Aber viele kleinere Aspekte wie Muster-Bewegung sind einfach noch nicht untersucht worden. Und wir stehen noch ganz am Anfang bei der Erforschung von Kombinationen von Farbe, Bewegung und anderen Parametern in Mustern." So ist Senso trotz aller wirksamen Manipulationen am Chauffeur immer noch nur eine Studie - und seine Weg weisenden Eigenschaften noch weit weg vom Einzug in Serienmodellen. Und nicht zuletzt muss einwandfrei gezeigt werden, dass alle Einflüsse auf den Fahrer ihn nicht mehr ablenken als dass sie ihn beruhigen. Um diesen Effekt zu minimieren, ordneten die schweizerischen Autobauer die Monitore von Senso bereits so an, dass sie nicht in der direkten Sichtlinie des Fahrers liegen. "Unser Ziel ist eigentlich eine eher unterbewusste Wahrnehmung", unterstreicht Fischer.
[Quelle: Thomas Wagner]