
Sollte Carl gesperrt werden, käme dies faktisch einem Startverbot für die Olympischen Winterspiele 2026 gleich - und damit womöglich auch einem Karriereende. Die 29 Jahre alte Langläuferin aus Zella-Mehlis hat das Mittel nach Angaben aller Beteiligten unwissentlich zu sich genommen und hofft auf eine differenzierte Einzelfallprüfung. "Ich war krank, hatte starke Hustenanfälle und das Medikament auf ärztliche Anweisung genommen. Ich habe alles offengelegt - mir war nicht bewusst, dass ein verbotener Wirkstoff enthalten ist. Ich hoffe sehr, dass die Umstände nachvollzogen und fair bewertet werden", wurde Carl in einer DSV-Pressemitteilung zitiert.
Verband sieht Fehler beim Arzt
Nach Angaben des Verbandes wurde der Sportsoldatin am 26. März nach ihrem letzten Rennen bei den Winter-Militärweltspielen in Andermatt durch einen Truppenarzt der Bundeswehr das Medikament Spasmo Mucosolvan zur Behandlung einer akuten spastischen Bronchitis verabreicht. Der Mediziner habe es dabei versäumt, "auf den dopingrelevanten Inhaltsstoff hinzuweisen oder einen Notfallantrag für eine medizinische Ausnahmegenehmigung zu stellen".
Damit sei die ärztliche Verordnung medizinisch nachvollziehbar, aber organisatorisch fehlerhaft gewesen, sagte der leitende Sanitätsoffizier der Militär-Wettkämpfe.
Damit sei die ärztliche Verordnung medizinisch nachvollziehbar, aber organisatorisch fehlerhaft gewesen, sagte der leitende Sanitätsoffizier der Militär-Wettkämpfe.
Carl gehört seit einigen Jahren zu den besten Skilangläuferinnen der Welt. Neben Olympia-Gold im Teamsprint gewann sie 2022 in Peking zudem Silber mit der Staffel, mit der sie auch bei den Weltmeisterschaften 2023 (Silber) und 2025 (Bronze) jeweils eine Medaille holte.
Diese Nachricht wurde am 25.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.