Enhanced-Games
DSV-Präsident Pommer kritisiert Startanmeldung von Schwimmer Kusch

Schwimmer Marius Kusch hat als erster Deutscher seine Zusage für die umstrittenen "Enhanced Games" gegeben, bei denen Weltrekorde auch mit Hilfe von Dopingmitteln aufgestellt werden sollen. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) reagierte mit Empörung und Unverständnis auf die Entscheidung des 32-Jährigen.

    Der Schwimmer Marius Kusch bei den World Aquatics Swimming Championships in Budapest 2024.
    Der Schwimmer Marius Kusch (picture alliance/Eibner-Pressefoto/Jo Kleindl)
    DSV-Präsident Jan Pommer sagte, die Enhanced Games verhöhnten Fairness, Gesundheit und die Daseinsberechtigung des Sports selbst. Der DSV verurteile dies aufs Schärfste. Pommer wies auf die besondere Vorbildfunktion von Sportlerinnen und Sportlern hin, während und auch nach der Karriere. "Wer sich bewusst von diesen Werten abwendet, verabschiedet sich von unserem Schwimmsport."
    Kusch begründet seine Teilnahme so: "Der Sport hat mir nie die finanzielle Sicherheit gegeben, um mir eine Zukunft aufzubauen. Die Enhanced Games sind eine Gelegenheit dazu", schrieb der Essener in seinem Instagram-Kanal. Kusch will über 50 und 100 Meter Schmetterling an den Start gehen. Bei den Kurzbahn-Europameisterschaften 2019 in Glasgow hatte er über 100 Meter Schmetterling Gold gewonnen, ein Jahr zuvor gab es für ihn ebenfalls in Glasgow bei der Langbahn-EM über 4x100 Meter Lagen mit dem deutschen Team Bronze.

    Hohe Preisgelder bei Wettkämpfen in Las Vegas

    Die Enhanced Games sollen erstmals im Mai 2026 in Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada ausgetragen werden. Drei Sportarten sind vorgesehen: Schwimmen, Leichtathletik und Gewichtheben mit jeweils ausgewählten Disziplinen. Für jeden Wettkampf sind 500.000 Dollar Preisgeld inklusive 250.000 Dollar Siegprämie ausgesetzt. Darüber hinaus bieten die Veranstalter Antrittsgelder und eine Million US-Dollar für bisher nicht gelaufene und geschwommene Zeiten über 50 Meter Freistil und 100 Meter in der Leichtathletik.
    Diese Nachricht wurde am 25.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.