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"Du bist nichts als ein Bündel Neuronen"

Nach Feuer, Wasser, Luft und Erde stellt sich heute die Hirnzelle als Urgrund des Seins dar. "Du bist nichts als ein Bündel Neuronen", formulierte Francis Crick in seinem 1994 erschienen Buch "Was die Seele wirklich ist" die These von der neuronalen Konzeption des Menschen. Nach über 200 Jahren scheint die Hirnforschung jetzt zu explodieren.

Von Doris Arp |
    Das hoch aufgelöste Magnetresonanzbild erlaubt bisher unmögliche Einblicke in unsere neuronalen Netze. Denken, Vorstellen, Fühlen und Erleben erscheinen als naturwissenschaftlich erforschbar. Große Hoffnung wird in die Erforschung von Hirnerkrankungen gesetzt, wie Epilepsie, Parkinson, und Demenz.

    Frühkindliche Traumata glaubt man als Narben erkennen zu können. Werden sie künftig operierbar? Sind psychische Probleme, Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern, aggressives Verhalten künftig Probleme, die mit Hirn-Pillen gelöst werden? Auch in die Pädagogik hält die Hirnforschung Einzug. Wäre es nicht nützlich, wenn Forscher rekonstruieren könnten, wie das "Geniale Gehirn" geschaltet ist? Ein Nachbau könnte jede Pisa-Krise erledigen. Der Bogen möglicher Nutzungen ist weit gespannt. Doch wie viel Hirnforschung verträgt unsere Gesellschaft? Eine Frage, mit der sich neben vielen Geisteswissenschaftlern auch eine von der EU-Kommission eingesetzte Europäische Bürgerkonferenz befasst.

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