Nach russischer Klage
Düsseldorfer Karnevalswagenbauer Tilly: "Putin wird jetzt erst recht als Motiv beim nächsten Rosenmontagszug auftauchen"

Der Düsseldorfer Karnevalswagenbauer Jacques Tilly hat nach dem in Russland gegen ihn eingeleiteten Strafverfahren angekündigt, an seiner kremlkritischen Arbeit festzuhalten. Er verstehe die Anklage als Ermutigung, dass seine Arbeit Sinn ergebe und denjenigen weh tue, die gemeint seien, sagte Tilly im Deutschlandfunk.

    Der Mottowagen von Wagenbauer Jacques Tilly beim Rosenmontagszug in Düsseldorf: Putin und Trump geben sich die Hand und zerquetschen dabei den Präsidenten der Ukraine, Selenskyj.
    Der Mottowagen "Hitler-Stalin-Pakt 2.0" von Wagenbauer Jacques Tilly handelte ihm Ärger mit der russischen Justiz ein. (picture alliance / Jochen Tack / Jochen Tack)
    Der russische Despot Putin werde jetzt erst recht auch Motiv seiner nächsten Arbeit werden. Die Vorwürfe gegen ihn bezeichnete Tilly als absurd. Dass nun auch andersdenkende Menschen im Ausland zur Zielscheibe würden, sei eine neue Eskalationsstufe im Krieg Russlands.
    Die russische Justiz hatte vor einer Woche ein Strafverfahren gegen Tilly wegen Verunglimpfung der Armee eingeleitet. Im diesjährigen Rosenmontagszug in Düsseldorf war ein Wagen des Künstlers mit der Aufschrift "Hitler-Stalin-Pakt 2.0" zu sehen: Dabei geben sich Putin und US-Präsident Trump die Hände und zerquetschen dazwischen den ukrainischen Staatschef Selenskyj. Mehrere Politiker, darunter der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wüst, riefen zur Solidarität mit Tilly auf.
    Diese Nachricht wurde am 23.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.