15 Schubert-Lieder haben Goerne und Leonskaja unter diesem Leitfaden zusammengetragen, 15 Lieder, die eher selten im Konzert zu hören sind, wie dieses auf ein Gedicht von Friedrich Schiller: "Sehnsucht":
" Musik 1: "Sehnsucht", D. 636 (Friedrich Schiller) "
"Sehnsucht" ein Lied von Franz Schubert auf ein Gedicht von Friedrich Schiller. Matthias Goerne, Bariton, und Elisabeth Leonskaja, Klavier, waren hier zu hören. Eine zwar zehrende, aber doch hoffnungsvolle und helle Grundstimmung geht von diesem Lied aus - auch, wenn es für das gute Ende nichts weniger als ein Wunder braucht.
Matthias Goerne ist ohne Zweifel einer der führenden Liedsänger unserer Tage. Hier lässt er in vier Strophen einen ganzen Kosmos an Farben und Gefühlen, Bildern und Düften entstehen - mal mit hellem, leichtem Ton, mal dramatisch abgedunkelt, immer geschmeidig-weich und ohne zu übertreiben. In jedem Lied eine neue, eigene Welt entstehen zu lassen, auf der Grundlage wirklicher Beschäftigung mit dem Inhalt - das ist ein Anliegen Goernes. Die 15 Schubert-Lieder, die der Sänger jetzt unter dem Leitwort "Sehnsucht" zusammengefasst hat, bilden den Auftakt zu einem umfangreichen Projekt, das Goerne mit der Plattenfirma harmonia mundi plant. Eine elf Folgen umfassende Schubert-Edition soll es am Ende werden, jede Folge unter einem Motto stehen, mit ganz individuell ausgewählten Liedern, und mit wechselnden Partnern am Klavier. Die erste Folge bietet Lieder, die nicht bereits in jedem heimischen CD-Regal zu finden sind - und die sich die romantische Sehnsucht aus den verschiedensten Blickwinkeln zu Eigen machen. Vier dieser Lieder komponierte Franz Schubert auf Gedichte seines Freundes Johann Mayrhofer, mit dem er einige Zeit auch zusammenwohnte. Mayrhofer litt zeitweilig an Depressionen - und setzte seinem Leben selbst ein Ende. Viele der Mayrhof-Vertonungen gehören zu Schuberts tiefgründigsten und im besten Sinne eigenartigsten Liedern. Wie "Freiwilliges Versinken" aus dem Jahr 1820: Der Sonnenuntergang wird inszeniert als Selbstopferung einer beschwerten, aber liebenden Seele.
" Musik 2: "Freiwilliges Versinken", D. 700 (Johann Mayrhofer) "
Die Zeit scheint stillzustehen. Es wirkt geradezu unfassbar, wie Franz Schubert hier die letzten Augenblicke des Sonnenuntergangs zu einer kleinen Ewigkeit ausdehnt. In Zeitlupe - und doch unaufhaltsam. "Freiwilliges Versinken" heißt dieses Lied, nach einem Gedicht von Johann Mayrhofer. Matthias Goernes Bariton entschwebt zum Schluss ganz leicht und duftig - man sieht geradezu das Mondlicht vor sich, das schimmern kann, weil die Sonne untergeht. Wunderbar, wie nah Goerne am Text bleibt und dabei trotzdem jene Distanz bewahrt, ohne die eindringliche Interpretationen auch schnell plump und peinlich werden können. Die Basis für dieses subtile Spiel mit feinsten stimmlichen und dynamischen Nuancen bildet hier der Klavierpart: Und Elisabeth Leonskaja, die ansonsten eher als Solistin und Kammermusikerin zu hören ist, erweist sich als ausgesprochen sensible Liedbegleiterin mit feinem Ohr für die Zwischentöne, die bei Schubert so zahlreich sind. Das Zusammenspiel von Elisabeth Leonskaja und Matthias Goerne hat eine große poetische Ausstrahlung und erzeugt eine Spannung, die man noch zwischen den einzelnen Liedern der CD zu spüren meint. Auswahl und Abfolge dieser 15 Schubert-Lieder unter dem Leitwort "Sehnsucht" wirken so zwingend, als bildeten sie einen Zyklus. Auf "Freiwilliges Versinken" folgt "Der Schiffer".
" Musik 3: "Der Schiffer", D. 536 (Johann Mayrhofer) "
"Der Schiffer" von Franz Schubert, mit Matthias Goerne und Elisabeth Leonskaja. In der Mitte der CD platziert bildet dieses Lied den Gipfelpunkt an positiver Kraft, die aus dem Gefühl der Sehnsucht erwächst, danach sinkt die Stimmung von Lied zu Lied: über "Der Jüngling am Bache" und "An Emma" bis zu "Der Pilgrim" und "Gruppe aus dem Tartarus" - allesamt komponiert auf Gedichte von Friedrich Schiller. Von zahlreichen Schiller-Vertonungen existieren verschiedene Fassungen, mit Schiller hat sich schon der junge Franz Schubert eingehend befasst: die erste Version des Liedes "Der Jüngling am Bache" stammt aus dem Jahr 1812, da war Schubert 15 Jahre alt. Mit "Gruppe aus dem Tartarus" rückt die griechische Antike als Projektionsfläche ins Bild, von Schiller und seinen Zeitgenossen vielfach bemüht, in den Liedern Schuberts auch ins musikalisch-romantische getragen.
" Musik 4: "Gruppe aus dem Tartarus", D. 583 (Friedrich Schiller) "
Düster und dramatisch - Franz Schuberts Lied "Gruppe aus dem Tartarus", gedichtet von Friedrich Schiller.
Sehnsucht als Thema: die hier versammelten 15 Lieder ergeben ein schlüssig-sinnliches Gesamtbild. Fast meint man, den Komponisten endlich zu kennen, voll Sehnsucht nach Erfüllung und Vollkommenheit, nach Lebensglück und -sinn, auf der Suche nach dem Göttlichen - in dem Wissen um die Vergeblichkeit dieses Suchens und Sehnens.
Bevor es mit Goethes "Grenzen der Menschheit" zum Abschluss der CD philosophisch-universell wird, blitzt noch mal ein Fünkchen auf - ebenfalls nach Goethe, "Hoffnung":
" Musik 5: "Hoffnung", D. 295 (Joh. Wolfgang v. Goethe) "
Der Bariton Matthias Goerne und die Pianistin Elisabeth Leonskaja als exzellente Partner. "Sehnsucht" heißt ihre CD mit Liedern von Franz Schubert. Diese Neue Platte ist bei harmonia mundi erschienen - vorgestellt hat Sie Ihnen Ruth Jarre.
"Franz Schubert - Sehnsucht" Lieder, Vol. 1
Matthias Goerne, Bariton & Elisabeth Leonskaja, Klavier
LC: 07045; Harmonia mundi
Bestellnummer: HMC 901988
" Musik 1: "Sehnsucht", D. 636 (Friedrich Schiller) "
"Sehnsucht" ein Lied von Franz Schubert auf ein Gedicht von Friedrich Schiller. Matthias Goerne, Bariton, und Elisabeth Leonskaja, Klavier, waren hier zu hören. Eine zwar zehrende, aber doch hoffnungsvolle und helle Grundstimmung geht von diesem Lied aus - auch, wenn es für das gute Ende nichts weniger als ein Wunder braucht.
Matthias Goerne ist ohne Zweifel einer der führenden Liedsänger unserer Tage. Hier lässt er in vier Strophen einen ganzen Kosmos an Farben und Gefühlen, Bildern und Düften entstehen - mal mit hellem, leichtem Ton, mal dramatisch abgedunkelt, immer geschmeidig-weich und ohne zu übertreiben. In jedem Lied eine neue, eigene Welt entstehen zu lassen, auf der Grundlage wirklicher Beschäftigung mit dem Inhalt - das ist ein Anliegen Goernes. Die 15 Schubert-Lieder, die der Sänger jetzt unter dem Leitwort "Sehnsucht" zusammengefasst hat, bilden den Auftakt zu einem umfangreichen Projekt, das Goerne mit der Plattenfirma harmonia mundi plant. Eine elf Folgen umfassende Schubert-Edition soll es am Ende werden, jede Folge unter einem Motto stehen, mit ganz individuell ausgewählten Liedern, und mit wechselnden Partnern am Klavier. Die erste Folge bietet Lieder, die nicht bereits in jedem heimischen CD-Regal zu finden sind - und die sich die romantische Sehnsucht aus den verschiedensten Blickwinkeln zu Eigen machen. Vier dieser Lieder komponierte Franz Schubert auf Gedichte seines Freundes Johann Mayrhofer, mit dem er einige Zeit auch zusammenwohnte. Mayrhofer litt zeitweilig an Depressionen - und setzte seinem Leben selbst ein Ende. Viele der Mayrhof-Vertonungen gehören zu Schuberts tiefgründigsten und im besten Sinne eigenartigsten Liedern. Wie "Freiwilliges Versinken" aus dem Jahr 1820: Der Sonnenuntergang wird inszeniert als Selbstopferung einer beschwerten, aber liebenden Seele.
" Musik 2: "Freiwilliges Versinken", D. 700 (Johann Mayrhofer) "
Die Zeit scheint stillzustehen. Es wirkt geradezu unfassbar, wie Franz Schubert hier die letzten Augenblicke des Sonnenuntergangs zu einer kleinen Ewigkeit ausdehnt. In Zeitlupe - und doch unaufhaltsam. "Freiwilliges Versinken" heißt dieses Lied, nach einem Gedicht von Johann Mayrhofer. Matthias Goernes Bariton entschwebt zum Schluss ganz leicht und duftig - man sieht geradezu das Mondlicht vor sich, das schimmern kann, weil die Sonne untergeht. Wunderbar, wie nah Goerne am Text bleibt und dabei trotzdem jene Distanz bewahrt, ohne die eindringliche Interpretationen auch schnell plump und peinlich werden können. Die Basis für dieses subtile Spiel mit feinsten stimmlichen und dynamischen Nuancen bildet hier der Klavierpart: Und Elisabeth Leonskaja, die ansonsten eher als Solistin und Kammermusikerin zu hören ist, erweist sich als ausgesprochen sensible Liedbegleiterin mit feinem Ohr für die Zwischentöne, die bei Schubert so zahlreich sind. Das Zusammenspiel von Elisabeth Leonskaja und Matthias Goerne hat eine große poetische Ausstrahlung und erzeugt eine Spannung, die man noch zwischen den einzelnen Liedern der CD zu spüren meint. Auswahl und Abfolge dieser 15 Schubert-Lieder unter dem Leitwort "Sehnsucht" wirken so zwingend, als bildeten sie einen Zyklus. Auf "Freiwilliges Versinken" folgt "Der Schiffer".
" Musik 3: "Der Schiffer", D. 536 (Johann Mayrhofer) "
"Der Schiffer" von Franz Schubert, mit Matthias Goerne und Elisabeth Leonskaja. In der Mitte der CD platziert bildet dieses Lied den Gipfelpunkt an positiver Kraft, die aus dem Gefühl der Sehnsucht erwächst, danach sinkt die Stimmung von Lied zu Lied: über "Der Jüngling am Bache" und "An Emma" bis zu "Der Pilgrim" und "Gruppe aus dem Tartarus" - allesamt komponiert auf Gedichte von Friedrich Schiller. Von zahlreichen Schiller-Vertonungen existieren verschiedene Fassungen, mit Schiller hat sich schon der junge Franz Schubert eingehend befasst: die erste Version des Liedes "Der Jüngling am Bache" stammt aus dem Jahr 1812, da war Schubert 15 Jahre alt. Mit "Gruppe aus dem Tartarus" rückt die griechische Antike als Projektionsfläche ins Bild, von Schiller und seinen Zeitgenossen vielfach bemüht, in den Liedern Schuberts auch ins musikalisch-romantische getragen.
" Musik 4: "Gruppe aus dem Tartarus", D. 583 (Friedrich Schiller) "
Düster und dramatisch - Franz Schuberts Lied "Gruppe aus dem Tartarus", gedichtet von Friedrich Schiller.
Sehnsucht als Thema: die hier versammelten 15 Lieder ergeben ein schlüssig-sinnliches Gesamtbild. Fast meint man, den Komponisten endlich zu kennen, voll Sehnsucht nach Erfüllung und Vollkommenheit, nach Lebensglück und -sinn, auf der Suche nach dem Göttlichen - in dem Wissen um die Vergeblichkeit dieses Suchens und Sehnens.
Bevor es mit Goethes "Grenzen der Menschheit" zum Abschluss der CD philosophisch-universell wird, blitzt noch mal ein Fünkchen auf - ebenfalls nach Goethe, "Hoffnung":
" Musik 5: "Hoffnung", D. 295 (Joh. Wolfgang v. Goethe) "
Der Bariton Matthias Goerne und die Pianistin Elisabeth Leonskaja als exzellente Partner. "Sehnsucht" heißt ihre CD mit Liedern von Franz Schubert. Diese Neue Platte ist bei harmonia mundi erschienen - vorgestellt hat Sie Ihnen Ruth Jarre.
"Franz Schubert - Sehnsucht" Lieder, Vol. 1
Matthias Goerne, Bariton & Elisabeth Leonskaja, Klavier
LC: 07045; Harmonia mundi
Bestellnummer: HMC 901988