Kriminalität
Dunkelfeldstudie zu sexualisierter Gewalt an Kindern

Eine deutschlandweite Studie soll das Ausmaß sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche erfassen. Bisher seien Ausmaß und Kontext der Taten nicht hinreichend bekannt, teilte das "Zentralinstitut für Seelische Gesundheit" (ZI) in Mannheim mit. Das ZI will auch die Folgen für die Betroffenen untersuchen.

    Das Foto zeigt den Schatten eines Kindes auf einer Schaukel. Davor der Schatten eines Erwachsenen, der die Arme nach dem Kind ausstreckt.
    Eine Dunkelfeldstudie soll Ausmaß, Kontext und Folgen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche erheben. (IMAGO / Rolf Poss / IMAGO / Rolf Poss)
    In der Kriminalstatistik werden nur die der Polizei bekannt gewordenen Straftaten und Tatverdächtigen erfasst. Ein erheblicher Teil der begangenen Straftaten bleibe unerkannt und damit im sogenannten Dunkelfeld, erklärte das ZI. Die Ergebnisse der repräsentativen Dunkelfeldstudie sollen zu einem besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt beitragen.
    Für die Studie wurden auf Basis einer Zufallsstichprobe bundesweit 92 Kommunen ausgewählt. In jeder Kommune werden per Post an hundert Bürger Fragebögen verschickt. Die Daten werden anonymisiert ausgewertet. So soll ein repräsentatives Abbild der deutschsprachigen Wohnbevölkerung von 18 bis 59 Jahren entstehen.
    An der Studie sind Wissenschaftler des ZI, des "Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit", des Universitätsklinikums Ulm und der Universität Heidelberg beteiligt. Die Untersuchung wird gemeinsam mit dem Umfrageinstitut Infratest dimap durchgeführt. Sie wird von der "Weisser Ring Stiftung", dem Verein "Eckiger Tisch" und dem Kinderschutzbund unterstützt.
    Diese Nachricht wurde am 12.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.