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Dunkle Sterne

1796 äußerte der französische Mathematiker und Astronom Pierre Simon Laplace: Es kann extrem massereiche Sterne geben, deren Licht aus ihrem starken Schwerkraftfeld nicht entweichen kann. Damals bezeichnete er diese vermuteten Objekte als ?dunkle Sterne?. Laplace: ?Die größten und hellsten Himmelskörper im Weltall könnten unsichtbar sein.?

Sven Carlsson |
    1796 äußerte der französische Mathematiker und Astronom Pierre Simon Laplace: Es kann extrem massereiche Sterne geben, deren Licht aus ihrem starken Schwerkraftfeld nicht entweichen kann. Damals bezeichnete er diese vermuteten Objekte als ?dunkle Sterne?. Laplace: ?Die größten und hellsten Himmelskörper im Weltall könnten unsichtbar sein.?

    Die von Laplace erwähnten dunklen Sterne waren dann lange vergessen. Der Wissenschaftler hatte sehr früh ein Geheimnis beschrieben, das wir heute als ?Die Frage nach den Schwarzen Löchern? kennen.

    Unter Einbeziehung von Einsteins Relativitätstheorie berechneten die beiden Physiker Oppenheimer und Volkoff 1939 die Bedingungen für die Existenz von Schwarzen Löchern im Weltall. Ihre These: Hat nach der Explosion die Sternleiche mehr als eine Sonnenmasse, so kann ein Schwarzes Loch entstehen.

    Jetzt begannen Astronomen nach Anhaltspunkten zu suchen. Sie fanden Doppelsternsysteme, in denen ein Stern ein Schwarzes Loch sein könnte. Direkte Beweise gibt es dafür noch nicht. Da weder Licht noch andere Strahlung ein Schwarzes Loch verlassen kann, ist der Nachweis extrem schwierig. Bei Doppelsternsystemen lassen bestimmte Effekte auf die mysteriösen Löcher im Weltall schließen. Inzwischen vermuten Forscher auch Schwarze Löcher im Zentrum von einigen Galaxien und bei Quasaren ? das sind Sternsysteme am Rande der beobachtbaren Welt.

    Pierre Simon Laplace, der von Napoleon aufgrund seiner beeindruckenden Arbeiten in den Grafenstand erhoben wurde, hat also vor mehr als 200 Jahren eine Vermutung geäußert, die heute ganz besonders die Gemüter der Astronomen erhitzt.