Herkömmliche Strukturen werden mutig durchbrochen, die Dynamik zwischen Meditation und Eruption sorgt für ungemeine Hörspannung. Vallon hat ein Idealverhältnis von Intelligenz, Spielökonomie und Emotionalität für sich gefunden, das bei den Konzerten seines Trios in den letzten Jahren stets für Höhepunkte großer Jazzfestivals sorgte. Im unbegleiteten Solo gewinnt seine Kunst durch Reduktion und Konzentration, aber auch wegen seiner Wertschätzung der Freiheit des Musikers, die nun schrankenlos scheint, noch einige Überraschungsmomente hinzu.
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Duo David Friedman - Peter Weniger
Die junge alpenländische Jazzszene erweist sich gerade in den letzten Jahren als Quell großartiger neuer Talente. Der Pianist Colin Vallon gehört zweifellos dazu. Der 31-jährige Schweizer entwickelt eine spannende Multistilistik, die auf der Konvention des modernen Jazz gründet, von da aus aber die Grenzen in alle möglichen Richtungen überschreitet – beherzt und souverän zugleich.