Die Operationstechnik hinterlässt keine sichtbaren Narben auf der äußeren Bauchhaut, weil das endoskopische Operationsbesteck durch Mund, Speiseröhre und Magen in das Innere des Bauchraums geführt wird. Als eine Offerte an ästhetisch besonders bewusste Patientinnen und Patienten möchte Dr. Annette Fritscher-Ravens die so genannte "transgastrale Operationstechnik" aber nicht verstanden wissen.
" Also, wir haben angefangen, das zu entwickeln, nicht den jungen Patienten, der zum Beispiel sich vor einem Strand exponieren möchte, und keinen Schnitt haben möchte, zu helfen. Sondern wir haben das angefangen zu machen, um den wirklich kranken Patienten in Situationen helfen zu können, wo ein chirurgischer Eingriff für sie eine Katastrophe bedeutet. Zum Beispiel Tumorpatienten, die aufgrund eines Krebses im Bereich des Pankreas oder des Darmes keine normale Nahrung mehr aufnehmen kann, weil die Passage im Dünndarm behindert ist. "
Patienten mit Darmkrebs leiden im Endstadium nicht selten an Darmverschluss. Um diesen Darmverschluss im Umfeld eines Tumors zu beheben, öffnen Chirurgen den Bauchraum ganz konventionell von außen. Doch viele Betroffene überleben den strapaziösen Eingriff nicht mehr. Von dem "transgastralen" also durch den Magen gehenden Zugang erhofft sich die Wissenschaftlerin, die im Londoner St. Mary's Hospital die Technik erprobt, eine Schonung der schwer angeschlagenen Patienten.
" Das fängt an mit einem etwas größeren Gerät mit einem größeren Durchmesser als ein Magenspiegelungsgerät. Dann nimmt man ein endoskopisches Messer und schneidet ein kleines Loch in die Magenwand und dehnt es ein bisschen, so dass man mit einem kompletten Endoskop, mit einem 10-Millimeter-Gerät, durch die Magenwand durch kann und kann die Bauchhöhle inspizieren und kann sich auch bewusst Organe suchen und an diesen Organen arbeiten. Und wenn man dann fertig ist, zieht man sich zurück und vernäht das endoskopisch, so dass der Magen dann wieder geschlossen ist. "
Noch ist die OP-Technik nahezu ausschließlich im Tierversuch bei Schweinen getestet worden. Ausnahme: eine Handvoll Menschen, die eine tödliche Darmkrebserkrankung im Endstadium hatten. Hier wurde der gesunde Darmabschnitt von innen mit der Magenwand vernäht. Danach konnten die Patienten wieder normal essen und nach Hause entlassen werden, um in Ruhe sterben zu können. Denn: der Tumor war bei allen Betroffenen inoperabel. Die Technik durch den Magen funktioniert, und sie ist viel versprechend auch für andere Anwendungen, hofft Dr. Ralf Kieslich vom Universitätsklinikum Mainz:
" Warum wollen wir denn durch den Magen operieren? Die Alternative wäre, dass der Patient eine Vollnarkose bekommt, beatmet wird, einen Bauchschnitt bekommt, wo auch Muskulatur durchtrennt wird und Schmerzen resultieren können. Wenn man sich dann vorstellt, nur in einer "Schlummernarkose" - man schläft nur - und wird dann durch den Magen operiert und kann in der Tat dann gleich wieder arbeiten gehen, hat keine Schmerzen, ist das etwas, was man durchaus lernen sollte, damit man in der Zukunft gerüstet ist, um neue Verfahren auch für die Patienten, die immer kritischer werden, dann auch anbieten zu können. "
Noch aber gibt es viele Herausforderungen zu lösen. Da ist zum Beispiel der hohe Infektionsdruck, der entsteht, weil die endoskopischen Instrumente durch den keimbelasteten Mund geführt werden müssen. Forscher hoffen hier auf neue Entwicklungen seitens der Gerätehersteller, etwa Führungssysteme, die ein steriles Arbeiten erlauben. Bei der Anastomose - der Verbindung von Dünndarm und Magen - klappt es schon ganz gut. Aber die Wissenschaftler denken weiter: an Gallen- und Blinddarmoperationen oder Eingriffe im Bereich der Eierstöcke.
" Ich glaube, diese Nachfrage wird automatisch entstehen. Man muss das aber "leider" - in Anführungstrichen - abwehren, weil man sehr viele Operationen eben noch gar nicht anbieten kann durch den Magen. Wir stehen ganz am Anfang, und dass dann keine Narbe entsteht, ist ein netter Seiteneffekt an dieser Methode. Aber es geht dort um andere Dinge, nämlich Schmerzreduktion und Möglichkeiten, den Patienten ganz schonend einer Operation zuzuführen oder Patienten, die schwer krank sind, die anders gar nicht mehr behandelt werden könnten. "
Bis heute gibt es nur drei Zentren auf der Welt, die sich mit der transgastralen Operationstechnik beschäftigen: in den USA, in Groß Britannien und Indien. Nach Einschätzung von Dr. Annette Fritscher-Ravens kann das neue Verfahren in der Fläche nicht vor 2010 angeboten werden.
" Also, wir haben angefangen, das zu entwickeln, nicht den jungen Patienten, der zum Beispiel sich vor einem Strand exponieren möchte, und keinen Schnitt haben möchte, zu helfen. Sondern wir haben das angefangen zu machen, um den wirklich kranken Patienten in Situationen helfen zu können, wo ein chirurgischer Eingriff für sie eine Katastrophe bedeutet. Zum Beispiel Tumorpatienten, die aufgrund eines Krebses im Bereich des Pankreas oder des Darmes keine normale Nahrung mehr aufnehmen kann, weil die Passage im Dünndarm behindert ist. "
Patienten mit Darmkrebs leiden im Endstadium nicht selten an Darmverschluss. Um diesen Darmverschluss im Umfeld eines Tumors zu beheben, öffnen Chirurgen den Bauchraum ganz konventionell von außen. Doch viele Betroffene überleben den strapaziösen Eingriff nicht mehr. Von dem "transgastralen" also durch den Magen gehenden Zugang erhofft sich die Wissenschaftlerin, die im Londoner St. Mary's Hospital die Technik erprobt, eine Schonung der schwer angeschlagenen Patienten.
" Das fängt an mit einem etwas größeren Gerät mit einem größeren Durchmesser als ein Magenspiegelungsgerät. Dann nimmt man ein endoskopisches Messer und schneidet ein kleines Loch in die Magenwand und dehnt es ein bisschen, so dass man mit einem kompletten Endoskop, mit einem 10-Millimeter-Gerät, durch die Magenwand durch kann und kann die Bauchhöhle inspizieren und kann sich auch bewusst Organe suchen und an diesen Organen arbeiten. Und wenn man dann fertig ist, zieht man sich zurück und vernäht das endoskopisch, so dass der Magen dann wieder geschlossen ist. "
Noch ist die OP-Technik nahezu ausschließlich im Tierversuch bei Schweinen getestet worden. Ausnahme: eine Handvoll Menschen, die eine tödliche Darmkrebserkrankung im Endstadium hatten. Hier wurde der gesunde Darmabschnitt von innen mit der Magenwand vernäht. Danach konnten die Patienten wieder normal essen und nach Hause entlassen werden, um in Ruhe sterben zu können. Denn: der Tumor war bei allen Betroffenen inoperabel. Die Technik durch den Magen funktioniert, und sie ist viel versprechend auch für andere Anwendungen, hofft Dr. Ralf Kieslich vom Universitätsklinikum Mainz:
" Warum wollen wir denn durch den Magen operieren? Die Alternative wäre, dass der Patient eine Vollnarkose bekommt, beatmet wird, einen Bauchschnitt bekommt, wo auch Muskulatur durchtrennt wird und Schmerzen resultieren können. Wenn man sich dann vorstellt, nur in einer "Schlummernarkose" - man schläft nur - und wird dann durch den Magen operiert und kann in der Tat dann gleich wieder arbeiten gehen, hat keine Schmerzen, ist das etwas, was man durchaus lernen sollte, damit man in der Zukunft gerüstet ist, um neue Verfahren auch für die Patienten, die immer kritischer werden, dann auch anbieten zu können. "
Noch aber gibt es viele Herausforderungen zu lösen. Da ist zum Beispiel der hohe Infektionsdruck, der entsteht, weil die endoskopischen Instrumente durch den keimbelasteten Mund geführt werden müssen. Forscher hoffen hier auf neue Entwicklungen seitens der Gerätehersteller, etwa Führungssysteme, die ein steriles Arbeiten erlauben. Bei der Anastomose - der Verbindung von Dünndarm und Magen - klappt es schon ganz gut. Aber die Wissenschaftler denken weiter: an Gallen- und Blinddarmoperationen oder Eingriffe im Bereich der Eierstöcke.
" Ich glaube, diese Nachfrage wird automatisch entstehen. Man muss das aber "leider" - in Anführungstrichen - abwehren, weil man sehr viele Operationen eben noch gar nicht anbieten kann durch den Magen. Wir stehen ganz am Anfang, und dass dann keine Narbe entsteht, ist ein netter Seiteneffekt an dieser Methode. Aber es geht dort um andere Dinge, nämlich Schmerzreduktion und Möglichkeiten, den Patienten ganz schonend einer Operation zuzuführen oder Patienten, die schwer krank sind, die anders gar nicht mehr behandelt werden könnten. "
Bis heute gibt es nur drei Zentren auf der Welt, die sich mit der transgastralen Operationstechnik beschäftigen: in den USA, in Groß Britannien und Indien. Nach Einschätzung von Dr. Annette Fritscher-Ravens kann das neue Verfahren in der Fläche nicht vor 2010 angeboten werden.