Asthma-ähnliche Hustenanfälle, Kurzatmigkeit und Phasen von akuter Atemnot - diese Symptome notierten Edward Fitzgerald und seine Kollegen am häufigsten bei den Bewohnern von Downtown Manhattan. Die Forscher von der Staatsuniversität New York in Albany befragten Anwohner, die ganz in der Nähe des World Trade Centers lebten - nicht mehr als anderthalb Kilometer von Ground Zero entfernt. Das war im Jahr nach dem Terroranschlag auf die beiden Bürotürme.
Jetzt legen die Epidemiologen und Mediziner neue Daten zum Gesundheitszustand der Betroffenen vor:
"In Folge-Befragungen haben wir ermittelt, wie häufig Atemwegsprobleme unter den Anwohnern auch noch nach zwei und nach vier Jahren waren. Diese Daten sind jetzt ausgewertet. Dabei kam heraus: Ungefähr die Hälfte der Betroffenen hatte 2003 und auch 2005 noch immer anhaltende Beschwerden. Das heißt, viele Anwohner aus der unmittelbaren Umgebung von Ground Zero leiden selbst Jahre nach dem Ereignis weiter unter Krankheitssymptomen."
Nach diesen Zahlen sind die Asthma-ähnlichen Beschwerden also bei jedem zweiten Betroffenen chronisch geworden.
Diese Rate ist viel höher als in Upper Manhattan. Dort klagten bereits ein Jahr nach dem Anschlag nur noch 20 Prozent der befragten Bewohner über anhaltende Atemwegsprobleme. Die Forscher aus Albany hatten sie als Vergleichsgruppe ausgewählt, die den Staubwolken nach dem Einsturz des World Trade Centers kaum oder gar nicht ausgesetzt war:
"Wir haben unsere Studienteilnehmer auch gefragt, wie häufig sie in ärztlicher Behandlung waren und ob sie Medikamente gegen Asthma und andere Atemwegsbeschwerden einnehmen. Auch das war viel häufiger der Fall als in der Kontrollgruppe aus Upper Manhattan."
Man muss davon ausgehen, dass die Krankheitssymptome in vielen Fällen bis heute anhalten. Darauf deuten Schilderungen von Lungenfachärzten aus der Asthma-Klinik des New Yorker Bellevue-Krankenhauses. Die Mediziner berichten von früheren aktiven Sportlern, die heute täglich Medikamente einnehmen müssen, damit sie wenigstens noch einige Häuserblocks weit gehen können. Auch gebe es Fälle von chronischen Lungenentzündungen, also von sehr schweren Atemwegserkrankungen. Unter den Patienten der Klinik seien allerdings nicht nur Anwohner, sondern auch Feuerwehrmänner und Rettungssanitäter, wie Gesundheitsstatistiker Fitzgerald sagt:
"Die meisten Umwelterkrankungen sind dosisabhängig. Und auch hier kann man sagen: Diejenigen mit den größten Atemwegsproblemen sind sicher die Rettungskräfte am World Trade Center. Denn sie waren den höchsten Staubbelastungen ausgesetzt."
Durch Fenster, Türritzen und Klimaanlagen drang der Staub aber auch in die umliegenden Wohnungen ein. Auch hier fanden die Forscher eine Abhängigkeit von der Dosis: Je stärker ein Appartement zerstört war und je länger der Staub liegen blieb, desto größer war die Wahrscheinlichkeit für eine Atemwegserkrankung bei seinen Bewohnern. Dass der Staub des World Trade Centers Asthma-ähnlichen Husten und verwandte Symptome auslöst, ist für die Experten dabei keine Überraschung:
"Es gab mehrere Untersuchungen des Staubs. Sie zeigten, dass er viele verschiedene Minerale und chemischen Elemente enthielt - darunter auch solche, von denen man weiß, dass sie die Schleimhäute reizen. Dazu gehören zum Beispiel Gips und Kalziumkarbonat, also Kalkstein. Von daher ist es schlüssig, dass der Staub Asthma-ähnliche Symptome wie Husten, Keuchhusten und Atemnot ausgelöst hat."
Weitere Folge-Untersuchungen sind nicht mehr geplant. Auch so, sagt Edward Fitzgerald, sei die New Yorker Studie aber bisher einzigartig. Und das solle sie möglichst auch bleiben:
"Ich hoffe, dass es ein Unglück von diesem Ausmaß nicht noch einmal gibt."
Jetzt legen die Epidemiologen und Mediziner neue Daten zum Gesundheitszustand der Betroffenen vor:
"In Folge-Befragungen haben wir ermittelt, wie häufig Atemwegsprobleme unter den Anwohnern auch noch nach zwei und nach vier Jahren waren. Diese Daten sind jetzt ausgewertet. Dabei kam heraus: Ungefähr die Hälfte der Betroffenen hatte 2003 und auch 2005 noch immer anhaltende Beschwerden. Das heißt, viele Anwohner aus der unmittelbaren Umgebung von Ground Zero leiden selbst Jahre nach dem Ereignis weiter unter Krankheitssymptomen."
Nach diesen Zahlen sind die Asthma-ähnlichen Beschwerden also bei jedem zweiten Betroffenen chronisch geworden.
Diese Rate ist viel höher als in Upper Manhattan. Dort klagten bereits ein Jahr nach dem Anschlag nur noch 20 Prozent der befragten Bewohner über anhaltende Atemwegsprobleme. Die Forscher aus Albany hatten sie als Vergleichsgruppe ausgewählt, die den Staubwolken nach dem Einsturz des World Trade Centers kaum oder gar nicht ausgesetzt war:
"Wir haben unsere Studienteilnehmer auch gefragt, wie häufig sie in ärztlicher Behandlung waren und ob sie Medikamente gegen Asthma und andere Atemwegsbeschwerden einnehmen. Auch das war viel häufiger der Fall als in der Kontrollgruppe aus Upper Manhattan."
Man muss davon ausgehen, dass die Krankheitssymptome in vielen Fällen bis heute anhalten. Darauf deuten Schilderungen von Lungenfachärzten aus der Asthma-Klinik des New Yorker Bellevue-Krankenhauses. Die Mediziner berichten von früheren aktiven Sportlern, die heute täglich Medikamente einnehmen müssen, damit sie wenigstens noch einige Häuserblocks weit gehen können. Auch gebe es Fälle von chronischen Lungenentzündungen, also von sehr schweren Atemwegserkrankungen. Unter den Patienten der Klinik seien allerdings nicht nur Anwohner, sondern auch Feuerwehrmänner und Rettungssanitäter, wie Gesundheitsstatistiker Fitzgerald sagt:
"Die meisten Umwelterkrankungen sind dosisabhängig. Und auch hier kann man sagen: Diejenigen mit den größten Atemwegsproblemen sind sicher die Rettungskräfte am World Trade Center. Denn sie waren den höchsten Staubbelastungen ausgesetzt."
Durch Fenster, Türritzen und Klimaanlagen drang der Staub aber auch in die umliegenden Wohnungen ein. Auch hier fanden die Forscher eine Abhängigkeit von der Dosis: Je stärker ein Appartement zerstört war und je länger der Staub liegen blieb, desto größer war die Wahrscheinlichkeit für eine Atemwegserkrankung bei seinen Bewohnern. Dass der Staub des World Trade Centers Asthma-ähnlichen Husten und verwandte Symptome auslöst, ist für die Experten dabei keine Überraschung:
"Es gab mehrere Untersuchungen des Staubs. Sie zeigten, dass er viele verschiedene Minerale und chemischen Elemente enthielt - darunter auch solche, von denen man weiß, dass sie die Schleimhäute reizen. Dazu gehören zum Beispiel Gips und Kalziumkarbonat, also Kalkstein. Von daher ist es schlüssig, dass der Staub Asthma-ähnliche Symptome wie Husten, Keuchhusten und Atemnot ausgelöst hat."
Weitere Folge-Untersuchungen sind nicht mehr geplant. Auch so, sagt Edward Fitzgerald, sei die New Yorker Studie aber bisher einzigartig. Und das solle sie möglichst auch bleiben:
"Ich hoffe, dass es ein Unglück von diesem Ausmaß nicht noch einmal gibt."