Dies kommt zumindest für die Europäer durchaus überraschend, denn im Gegensatz zu Torhüter Tim Howard oder Mittelfeldmann Clint Dempsey spielt Donovan nicht in England oder einer anderen europäischen Topliga, sondern immer noch in der nordamerikanischen Major League Soccer.
Die WM ist für ihn die wohl letzte Chance, international auf sich aufmerksam zu machen und sich für einen Topklub in Europa zu empfehlen. Durchbruch oder endgültiges Debakel für Donovan? Heiko Oldörp ist dieser Frage nachgegangen.
Alexi Lalas ist bekannt als Mann klarer Wort. Der ehemalige US-Nationalspieler, der 1994 bei der WM im eigenen Land vor allem durch seinen Ziegenbart und die rote Mähne auffiel, hat schon früher auf dem Platz immer das gesagt, was er dachte. Genauso macht Lalas es heute als Experte beim US-Fernsehsender ESPN:
"Ich will, dass Landon Donovan körperlich und geistig beständig ist. Er spielt mit großen Selbstvertrauen und er muss bei dieser WM auftrumpfen. Auf ihn schaut das US-Team, es liegt an ihm, sein Potential zu zeigen."
Obwohl Landon Donovan, der als offensiver Mittelfeldspieler, und als Stürmer eingesetzt werden kann, erst 28 Jahre alt ist, spielt er bereits seine dritte Weltmeisterschaft:
"2002 ging's mir nur darum, es ins Team zu schaffen und mir somit einen Kindheitstraum zu erfüllen - und das war letztlich auch ziemlich einfach. 2006 wusste ich hingegen genau, dass ich meinen Platz sicher hatte, habe mich nicht gut auf die WM vorbereitet und dachte nur, ich habe das ja alles schon mal erlebt, ich weiß genau, was zu machen ist. Aber das ging nach hinten los."
Nachdem Donovan mit den USA 2002 noch überraschend im Viertelfinale stand und hier mit 0:1 an Deutschland scheiterte, blieb die Mannschaft vier Jahre später gegen Tschechien, Italien und Ghana ohne Sieg. Donovan spielte allenfalls Durchschnitt und bestätigte somit seinen Ruf als "ewiges Talent" oder auch "schlampiges Genie":
"Das war ein ganz tiefer Punkt meiner Karriere und in meinem Leben. Gar nicht mal, weil wir gegen Ghana und Tschechien verloren haben, sondern weil ich ganz einfach nicht das gezeigt habe, wozu ich im Stande bin."
Im November 1999 galt Landon Donovan noch als der erste große amerikanische Fußball-Star. Bei der U17-WM in Neuseeland wird er zum besten Spieler des Turniers gewählt. Für Deutschland standen damals unter anderem Thomas Hitzlsperger, Andreas Görlitz und Andreas Hinkel auf dem Rasen. Bei Titelverteidiger Brasilien stürmte ein gewisser Adriano, im Mittelfeld von Ghana führte Michael Essien Regie. Er spielt heute beim FC Chelsea, Adriano hat gerade beim AS Rom unterschrieben und war zuvor Jahre lang bei Inter Mailand. Landon Donovan hingegen kickt bei Los Angeles Galaxy in der international allenfalls drittklassigen Major League Soccer.
Viermal hat er es in Europa, bei den besten Fußballern versucht, viermal kam er zurück. Die beiden Engagements bei Bayer Leverkusen 1999 und 2005 scheiterten vor allem, weil Donovan Heimweh hatte. Im Januar 2009 holte ihn dann der damalige Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann für knapp zehn Wochen nach München, denn in der MLS war ohnehin Pause. Hinter Klose, Toni und Podolski war der US-Boy jedoch nur Stürmer Nummer vier. Bayern verzichtete auf eine Verpflichtung und somit war auch Donovans dritter Deutschland-Auftritt beendet:
"Was haben Sie denn Positives mitgenommen vom FC Bayern München? Klar Erfahrung, das war sehr wichtig und von den anderen Spielern und Jürgen und Herrn Hoeneß habe ich viel gelernt - auch bei den Medien. Es war eine super Erfahrung für mich persönlich."
In der MLS wurde er anschließend zum wertvollsten Spieler gewählt, auch die Torjägerkrone hat sich Donovan schon mehrfach geholt. Im Nationalteam ist er seit langem Rekordtorschütze und konnte im Frühjahr 2009 bei Confederations-Cup in Südafrika endlich auch einmal auf der großen internationalen Bühne glänzen. Die US-Mannschaft erreichte überraschend das Endspiel, besiegte auf dem Weg dorthin unter anderem Europameister Spanien und stand im Finale gegen Brasilien auch dank Donovan ganz dicht vor einer Sensation.
"...repass towards Donovan, cutting, in the box, the shot, Donovan scores, the US leads by two.”"
Nur mit Mühe gewann Brasilien letztlich 3:2, doch die Amerikaner hatten, angeführt von Landon Donovan, für ein dickes Ausrufezeichen gesorgt. Die Auftritte des nur 1,73 Meter großen und unglaublich schnellen Profis, verfehlten ihre Wirkung nicht. Nachdem die Saison in den USA vorbei war, lies sich Donovan im Januar für zweieinhalb Monate zum FC Everton ausleihen. Seine Bilanz war beachtlich: zehn Spiele, zwei Tore, drei Vorlagen. Er verhalf Everton zu Siegen gegen Chelsea und Manchester United und wurde von den Fans zum Spieler des Monats Januar gewählt. Auch wenn er im März nach Los Angeles zurückkehrte, wo er einen Vertrag bis 2013 hat, besteht in Everton großes Interesse an einer Verpflichtung.
Im Gegensatz zur Vergangenheit lehnt sich Donovan deshalb jedoch nicht zurück und lässt sich hängen. Er weiß, dass er mit 28 Jahren im besten Fußball-Alter ist und zudem auch endlich reif genug zu sein scheint, um beim großen Schaulaufen der Besten in Südafrika eine entscheidende Rolle zu spielen:
""Jetzt habe ich die beste Gelegenheit - und ganz egal, was die anderen sagen, ich will sie für mich ganz persönlich nutzen und das Beste daraus machen."
Die WM ist für ihn die wohl letzte Chance, international auf sich aufmerksam zu machen und sich für einen Topklub in Europa zu empfehlen. Durchbruch oder endgültiges Debakel für Donovan? Heiko Oldörp ist dieser Frage nachgegangen.
Alexi Lalas ist bekannt als Mann klarer Wort. Der ehemalige US-Nationalspieler, der 1994 bei der WM im eigenen Land vor allem durch seinen Ziegenbart und die rote Mähne auffiel, hat schon früher auf dem Platz immer das gesagt, was er dachte. Genauso macht Lalas es heute als Experte beim US-Fernsehsender ESPN:
"Ich will, dass Landon Donovan körperlich und geistig beständig ist. Er spielt mit großen Selbstvertrauen und er muss bei dieser WM auftrumpfen. Auf ihn schaut das US-Team, es liegt an ihm, sein Potential zu zeigen."
Obwohl Landon Donovan, der als offensiver Mittelfeldspieler, und als Stürmer eingesetzt werden kann, erst 28 Jahre alt ist, spielt er bereits seine dritte Weltmeisterschaft:
"2002 ging's mir nur darum, es ins Team zu schaffen und mir somit einen Kindheitstraum zu erfüllen - und das war letztlich auch ziemlich einfach. 2006 wusste ich hingegen genau, dass ich meinen Platz sicher hatte, habe mich nicht gut auf die WM vorbereitet und dachte nur, ich habe das ja alles schon mal erlebt, ich weiß genau, was zu machen ist. Aber das ging nach hinten los."
Nachdem Donovan mit den USA 2002 noch überraschend im Viertelfinale stand und hier mit 0:1 an Deutschland scheiterte, blieb die Mannschaft vier Jahre später gegen Tschechien, Italien und Ghana ohne Sieg. Donovan spielte allenfalls Durchschnitt und bestätigte somit seinen Ruf als "ewiges Talent" oder auch "schlampiges Genie":
"Das war ein ganz tiefer Punkt meiner Karriere und in meinem Leben. Gar nicht mal, weil wir gegen Ghana und Tschechien verloren haben, sondern weil ich ganz einfach nicht das gezeigt habe, wozu ich im Stande bin."
Im November 1999 galt Landon Donovan noch als der erste große amerikanische Fußball-Star. Bei der U17-WM in Neuseeland wird er zum besten Spieler des Turniers gewählt. Für Deutschland standen damals unter anderem Thomas Hitzlsperger, Andreas Görlitz und Andreas Hinkel auf dem Rasen. Bei Titelverteidiger Brasilien stürmte ein gewisser Adriano, im Mittelfeld von Ghana führte Michael Essien Regie. Er spielt heute beim FC Chelsea, Adriano hat gerade beim AS Rom unterschrieben und war zuvor Jahre lang bei Inter Mailand. Landon Donovan hingegen kickt bei Los Angeles Galaxy in der international allenfalls drittklassigen Major League Soccer.
Viermal hat er es in Europa, bei den besten Fußballern versucht, viermal kam er zurück. Die beiden Engagements bei Bayer Leverkusen 1999 und 2005 scheiterten vor allem, weil Donovan Heimweh hatte. Im Januar 2009 holte ihn dann der damalige Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann für knapp zehn Wochen nach München, denn in der MLS war ohnehin Pause. Hinter Klose, Toni und Podolski war der US-Boy jedoch nur Stürmer Nummer vier. Bayern verzichtete auf eine Verpflichtung und somit war auch Donovans dritter Deutschland-Auftritt beendet:
"Was haben Sie denn Positives mitgenommen vom FC Bayern München? Klar Erfahrung, das war sehr wichtig und von den anderen Spielern und Jürgen und Herrn Hoeneß habe ich viel gelernt - auch bei den Medien. Es war eine super Erfahrung für mich persönlich."
In der MLS wurde er anschließend zum wertvollsten Spieler gewählt, auch die Torjägerkrone hat sich Donovan schon mehrfach geholt. Im Nationalteam ist er seit langem Rekordtorschütze und konnte im Frühjahr 2009 bei Confederations-Cup in Südafrika endlich auch einmal auf der großen internationalen Bühne glänzen. Die US-Mannschaft erreichte überraschend das Endspiel, besiegte auf dem Weg dorthin unter anderem Europameister Spanien und stand im Finale gegen Brasilien auch dank Donovan ganz dicht vor einer Sensation.
"...repass towards Donovan, cutting, in the box, the shot, Donovan scores, the US leads by two.”"
Nur mit Mühe gewann Brasilien letztlich 3:2, doch die Amerikaner hatten, angeführt von Landon Donovan, für ein dickes Ausrufezeichen gesorgt. Die Auftritte des nur 1,73 Meter großen und unglaublich schnellen Profis, verfehlten ihre Wirkung nicht. Nachdem die Saison in den USA vorbei war, lies sich Donovan im Januar für zweieinhalb Monate zum FC Everton ausleihen. Seine Bilanz war beachtlich: zehn Spiele, zwei Tore, drei Vorlagen. Er verhalf Everton zu Siegen gegen Chelsea und Manchester United und wurde von den Fans zum Spieler des Monats Januar gewählt. Auch wenn er im März nach Los Angeles zurückkehrte, wo er einen Vertrag bis 2013 hat, besteht in Everton großes Interesse an einer Verpflichtung.
Im Gegensatz zur Vergangenheit lehnt sich Donovan deshalb jedoch nicht zurück und lässt sich hängen. Er weiß, dass er mit 28 Jahren im besten Fußball-Alter ist und zudem auch endlich reif genug zu sein scheint, um beim großen Schaulaufen der Besten in Südafrika eine entscheidende Rolle zu spielen:
""Jetzt habe ich die beste Gelegenheit - und ganz egal, was die anderen sagen, ich will sie für mich ganz persönlich nutzen und das Beste daraus machen."