Dienstag, 30. April 2024

Einsatz gegen Schleuserkriminalität
Durchsuchungen und Festnahmen in acht Bundesländern

Die Bundespolizei und die Staatsanwaltschaft sind mit einem groß angelegten Einsatz gegen eine international agierende Schleuserbande vorgegangen. Mehr als 1.000 Beamte durchsuchten heute früh Wohn- und Geschäftsräume unter anderem in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Es gab zehn Festnahmen.

17.04.2024
    Solingen: Polizeibeamte stehen an einem Gebäude, das durchsucht wird.
    Bei einer groß angelegten Razzia gegen eine international agierende Schleuserbande in acht Bundesländern hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf zehn Verdächtige verhaften lassen. (Gianni Gattus/dpa)
    Hauptverdächtige sind nach Angaben der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin zwei Rechtsanwälte aus dem Raum Köln. Diese sollen über ihre Kanzleien wohlhabende ausländische Staatsangehörige für Schleusungen angeworben haben, überwiegend aus China und dem arabischen Raum. Diese sollen mit der Aussicht auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis Beträge zwischen 30.000 und 350.000 Euro gezahlt haben. 

    Zunahme von Schleuserkriminalität verzeichnet

    Im Jahr 2022 hatten Bundeskriminalamt und Bundespolizei deutschlandweit fast 5.000 Fälle von Schleuserkriminalität registriert - ein Plus von knapp 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hintergrund ist der starke Anstieg irregulärer Migration nach Europa. Im aktuellen Lagebild Schleusungskriminalität von 2022 heißt es, die Täter agierten "sehr professionell und flexibel", auch gebe es eine zunehmende Risikobereitschaft.
    Die unerlaubte Einreise und der unerlaubte Aufenthalt sind nach Aufenthaltsgesetz strafbar. Wer sich hierzulande ohne den erforderlichen Aufenthaltstitel aufhält, hat das Bundesgebiet zu verlassen. Für gewerbsmäßiges Einschleusen drohen Freiheitsstrafen zwischen einem und 15 Jahren.
    Diese Nachricht wurde am 17.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.