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Ebola
Mali ohne neue Infektionen - doch die Gefahr bleibt

In Mali gibt es nach Angaben der Regierung seit über 42 Tagen keine neuen Ebola-Infektion. Gesundheitsminister Ousmane Kone erklärte den Ausbruch der oft tödlichen Krankheit daraufhin am Sonntag für besiegt. Doch für eine Entwarnung in Westafrika gibt es laut "Ärzte ohne Grenzen" keinen Anlass.

    Fiebermessung am Flughafen von Freetown in Sierre Leone - die Gefahr von Ebola ist noch nicht gebannt
    Fiebermessung am Flughafen von Freetown in Sierre Leone - die Gefahr von Ebola ist noch nicht gebannt (imago stock&people)
    Mali war seit Oktober als sechstes Land in Westafrika von dem bislang schwersten Ausbruch der Ebola-Infektion betroffen. Insgesamt starben dort sechs Menschen an der Krankheit. Die Seuche grassiert jedoch vor allem in Guinea, Sierra Leone und Liberia, bei 21.200 bekannten Infektionen starben im Westen des Kontinents mehr als 8400 Menschen an Ebola.
    Die Vereinten Nationen äußerten sich zuletzt allerdings vorsichtig optimistisch, dass auch in diesen Ländern die Krankheit allmählich auf dem Rückzug sein könnte. Laut den jüngsten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sank die Zahl der Neuinfektionen in den besagten Ländern in der zweiten Januarwoche auf den niedrigsten Stand seit dem Sommer.
    Ebola breitet sich laut "Ärzte ohne Grenzen" weiter aus
    "Ärzte ohne Grenzen" verweisen aber darauf, dass die Epidemie unberechenbar ist und fürchten einen neuen Anstieg der Ansteckungszahlen. "Für eine Entwarnung gibt es keinen Grund", sagte Vorstandsvorsitzender Tankred Stöbe dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es gebe noch immer große Lücken in der Ebola-Bekämpfung, berichtete der Mediziner aus Freetown in Sierra Leone. Gerade in Sierra Leone und Guinea sei die Lage weiter kritisch, die Sterblichkeitsrate alarmierend hoch. "In Guinea breitet sich die Epidemie immer noch weiter aus."
    Besonders besorgniserregend sei, dass bisher nicht betroffene Regionen erstmals Infizierte meldeten und in diesen Gegenden Behandlungsmöglichkeiten fehlten. "Auch in Sierra Leone sehen wir keine befriedigende Entwicklung, in manchen Landesteilen breitet sich die Epidemie weiter aus, die Hauptstadt Freetown zählt zu den kritischsten Regionen." Täglich würden Menschen einen zu frühen und qualvollen Tod sterben. Als besonders grausam erfährt Stöbe das Schicksal schwangerer Frauen. "Infizieren sie sich mit Ebola, bedeutet das den sicheren Tod für das ungeborene Kind und meist auch die Frauen."
    Wiederherstellung der Gesundheitssysteme wird Jahre dauern
    Sorge bereitet der Organisation, dass die internationale Hilfe nachlassen könnte. "Diese Krise benötigt weiterhin alle Unterstützung", erklärte Stöbe. Auch über die Ebola-Bekämpfung hinaus sei dringend und langfristig Hilfe nötig: "Die ohnehin schwachen Gesundheitssysteme in den betroffenen Ländern sind unter der Ebola-Belastung zusammengebrochen", erklärte der Helfer. Krankenhäuser seien geschlossen, es gebe kaum medizinische Hilfe für Nicht-Ebola-Infizierte. "Kinder sterben daher an Malaria und Durchfallerkrankungen und Mütter an Geburtskomplikationen." Der Wiederaufbau des Gesundheitssektors sei eine immense Herausforderung über Jahre hinweg.

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    (nch/cc)