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Edward Emerson Barnard

Zunächst beobachtete Edward Emerson Barnard die Sonne durch eine große Linse. In den folgenden sechs Jahrzehnten baute und nutzte er viele weitere Hilfsmittel zur Beobachtung des Himmels. Mit seinen Teleskopen, seinen Kameras und seinen Augen wurde Barnard zu einem wichtigen Beobachtungsastronomen und zu einem Pionier in dem neuen Feld der Astrofotografie.

Von Damond Benningfield | 16.12.2007
    Heute vor 150 Jahren wurde Barnard in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee geboren. Sein Vater war schon vor seiner Geburt gestorben. So nahm Barnard bereits im Alter von neun Jahren einen Job in einem Fotostudio an.

    Zusammen mit einem Freund baute Barnard ein kleines Teleskop aus einem Papprohr und einer gesprungenen Linse, die er gefunden hatte. Sein erstes 11-cm-Teleskop kaufte er 1876 - also im Alter von nur 19 Jahren. Er begann die Suche nach Kometen. Den ersten fand er 1881. 15 weitere folgten.

    Am kalifornischen Lick Observatory wurde Barnard berühmt, als er den fünften Jupitermond Amalthea entdeckte. Es war der letzte Mond des Sonnensystems, den man durch direkte Beobachtung gefunden hat. Später entdeckte Barnard den viertnächsten Stern zur Sonne, der heute den Namen "Barnards Stern" trägt. In nur sechs Lichtjahren Entfernung zieht er schneller über den Himmel als jeder andere Stern.

    Mit einem für fotographische Aufnahmen geeigneten Teleskop, das er am Yerkes Observatory in Wisconsin gebaut hatte, erstellte er einen Atlas von der Milchstraße. Noch heute nehmen Astronomen Bezug auf Barnards scharfe Bilder von Sternen und Nebeln - auf ein Fotoalbum von unserer galaktischen Heimat.