Dienstag, 19. März 2024

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Ehemaliger Cheftrainer des Nike Oregon Project
Lebenslange Sperre für Alberto Salazar

Wegen sexuellen und emotionalem Fehlverhaltes hat die gemeinnützige Organisation SafeSport den Leichtathletik-Trainer Alberto Salazar lebenslang gesperrt. Der US-Leichtathletik-Verband betonte daraufhin, dass keine Form von Missbrauch jemals in der Leichtathletik toleriert werde.

Von Doris Simon | 27.07.2021
Leichtathletiktrainer Alberto Salazar im Jahr 2018
Leichtathletiktrainer Alberto Salazar im Jahr 2018 (picture alliance/empics/Martin Rickett)
Details wurden nicht bekannt, SafeSport veröffentlicht nie Einzelheiten der Untersuchungen. Seit 2017 ist die gemeinnützige Organisation vom US-Gesetzgeber beauftragt, Berichten über mutmaßlichen sexuellen Missbrauch im olympischen und paralympischen Sport nachzugehen und Konsequenzen zu ziehen.

Vorwurf des emotionalen und körperlichen Missbrauchs

Nach dem Regelwerk der Organisation hat Salazar nun 10 Arbeitstage Zeit, um ein unabhängiges Schiedsverfahren zu beantragen. Der erfolgreiche Leichtathletiktrainer war vor zwei Jahren in das Visier von SafeSport geraten. Mehrere Läuferinnen aus Salazars Trainingsgruppe, darunter Amy Yoder und Mary Cain, hatten erklärt, der Coach habe sie emotional und körperlich missbraucht.
Der US-Leichtathletik-Verband regierte auf die lebenslange Sperre Salazars wegen sexuellem und emotionalen Fehlverhaltens. Keine Form von Missbrauch werde jemals in der Leichtathletik toleriert werden. Der Verband stelle die emotionale und physische Sicherheit der Athleten über alles andere.

Manipulierte Dopingkontrollen und Handel mit verbotenen Substanzen

Im Oktober 2019 war der Erfolgscoach, der in seiner langen Karriere etliche Weltklasseläufer trainiert hat, bereits für vier Jahre gesperrt worden. Die US-Anti-Doping-Agentur USADA sah es als erwiesen an, dass der gebürtige Kubaner Dopingkontrollen manipuliert und mit verbotenen Substanzen gehandelt habe. Bei seiner Arbeit als Cheftrainer des Nike Oregon Project habe er gezeigt, dass ihm Gewinne wichtiger gewesen seien als die Gesundheit und das Wohlbefinden der Sportler. Nike schloss daraufhin die Elite-Trainingsgruppe, der auch die deutsche Mittelstrecklerin Konstanze Klosterhalfen angehört hatte. Salazar legte gegen die Entscheidung der USADA Einspruch ein beim Internationalen Sportgerichtshof CAS, über den bislang noch nicht entschieden wurde.