Antibiotika sind in der Tiermast inzwischen verpönt oder sogar verboten und verschwinden langsam aus den Ställen. Dennoch müssen die Bauern darauf achten, dass ihre Tiere gesund bleiben. Ein Berliner Forschungsprojekt vom Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte untersucht jetzt das Potential von Omas Hausmittel als Ersatz für die Medikamente, um so wenigstens deren regelmäßigen, weil vorsorglichen Einsatz zu vermeiden. Etwas raffinierter gehen die Forscher allerdings doch vor. So isolierten sie die Krankheitserreger aus verschiedenen Ställen und impften damit Hühner. Die Hoffnung: Die Eier dieser Hühner könnten deren Antikörper gegen die Erreger speichern und, wenn man sie ins Futter mischt, an die Stallbewohner weitergeben.
Der Testplatz war ein Kaninchenzuchtbetrieb im sächsischen Wildenhain. Jedes Jahr werden dort etwa 30.000 Kaninchen aufgezogen. Davon nahmen 6000 an der Studie teil. Eine Gruppe bekam von der vierten bis zur zehnten Lebenswoche die neue, gesunde Kost und eine andere Gruppe handelsübliches Eipulver, das keine speziellen Antikörper enthielt. Eine Kontrollgruppe musste ganz auf Eipulverzusätze verzichten. Sven Kunze vom Berliner Forschungsinstitut: "Die Tiere, die Antikörper mit dem Eipulver erhalten haben, hatten wesentlich bessere Ergebnisse, als die, die nur Eipulver erhielten, und noch bessere als die Kontrolltiere." Mit den antikörperbewehrten Eiern konnte die Rate der Todesfälle von zwei Fünfteln auf ein Fünftel halbiert werden. Allerdings ist die Methode derzeit für die Kaninchenzüchter nicht rentabel, so dass andere Methoden oder Ersatzstoffe gesucht werden müssen.
Eine Möglichkeit ist etwa eine hygienischere Tierhaltung, eine andere sind pflanzliche Stoffe. Projektmitarbeiter Hans-Henning Wesemeier: "Es gibt pflanzliche Alternativen. Dazu gehört der Oregano, dass also auch schon im Altertum eingesetzt wurde, das eigentlich eine Gewürzpflanze ist, wilder Majoran. Daraus werden ätherische Öle extrahiert. Es gibt weitere Zusatzstoffe, dazu gehören Säuren, und es gibt ja Hunderte andere Zusatzstoffe die negative Wirkung auf Bakterien haben." Daneben gibt es noch eine Vielzahl von Stoffen, die als Ersatz für Antibiotika dienen können. Sie werden teilweise bereits in der Tierzucht genutzt. Doch die beste Kombination und Dosis müssen Wissenschaftler ermitteln. Sie unterstützen beispielsweise einen Schweinezuchtbetrieb und verbessern dort das Fütterungskonzept. In dem Betrieb kann jetzt darauf verzichtet werden, Antibiotika zur Prophylaxe zu geben. Damit ist der Betrieb gut gerüstet. Denn ab 2006 dürfen in der EU Antibiotika nur noch dann verabreicht werden, wenn Tiere wirklich krank sind.
[Quelle: Michael Fuhs]
Der Testplatz war ein Kaninchenzuchtbetrieb im sächsischen Wildenhain. Jedes Jahr werden dort etwa 30.000 Kaninchen aufgezogen. Davon nahmen 6000 an der Studie teil. Eine Gruppe bekam von der vierten bis zur zehnten Lebenswoche die neue, gesunde Kost und eine andere Gruppe handelsübliches Eipulver, das keine speziellen Antikörper enthielt. Eine Kontrollgruppe musste ganz auf Eipulverzusätze verzichten. Sven Kunze vom Berliner Forschungsinstitut: "Die Tiere, die Antikörper mit dem Eipulver erhalten haben, hatten wesentlich bessere Ergebnisse, als die, die nur Eipulver erhielten, und noch bessere als die Kontrolltiere." Mit den antikörperbewehrten Eiern konnte die Rate der Todesfälle von zwei Fünfteln auf ein Fünftel halbiert werden. Allerdings ist die Methode derzeit für die Kaninchenzüchter nicht rentabel, so dass andere Methoden oder Ersatzstoffe gesucht werden müssen.
Eine Möglichkeit ist etwa eine hygienischere Tierhaltung, eine andere sind pflanzliche Stoffe. Projektmitarbeiter Hans-Henning Wesemeier: "Es gibt pflanzliche Alternativen. Dazu gehört der Oregano, dass also auch schon im Altertum eingesetzt wurde, das eigentlich eine Gewürzpflanze ist, wilder Majoran. Daraus werden ätherische Öle extrahiert. Es gibt weitere Zusatzstoffe, dazu gehören Säuren, und es gibt ja Hunderte andere Zusatzstoffe die negative Wirkung auf Bakterien haben." Daneben gibt es noch eine Vielzahl von Stoffen, die als Ersatz für Antibiotika dienen können. Sie werden teilweise bereits in der Tierzucht genutzt. Doch die beste Kombination und Dosis müssen Wissenschaftler ermitteln. Sie unterstützen beispielsweise einen Schweinezuchtbetrieb und verbessern dort das Fütterungskonzept. In dem Betrieb kann jetzt darauf verzichtet werden, Antibiotika zur Prophylaxe zu geben. Damit ist der Betrieb gut gerüstet. Denn ab 2006 dürfen in der EU Antibiotika nur noch dann verabreicht werden, wenn Tiere wirklich krank sind.
[Quelle: Michael Fuhs]